Abschied von der Oftersheimer Friedenslinde
Zahlreiche Einwohner fanden sich am Freitag, den 05.12.2003 schon am frühen Morgen beim Oftersheimer Friedhof ein, als die Motorsägen ihr Werk begannen und die letzten Minuten der Oftersheimer Friedenslinde gezählt waren. Es hieß also Abschied nehmen von einem der ältesten und einst mächtigsten Bäume der Region, der sicher für viele Einwohner, heutige und frühere mehr als nur ein Wahrzeichen der Gemeinde Oftersheim war. Mit viel Wehmut verfolgten die Anwesenden das Fällen des früher prächtigen Baumes, der jahrzehnte- und jahrhundertelang stattliches Naturdenkmal und Friedenssymbol zugleich war. Die aus dem Stamm herausgesägten Baumscheiben fanden natürlich als Erinnerungsstücke dankbare Abnehmer, die dieses Stück Oftersheimer Geschichte als persönliches Andenken mit nach Hause nahmen.
Der nachfolgende Auszug aus dem 10 Seiten langen Experten-Gutachten vom 19.11.2002 soll die Notwendigkeit und Dringlichkeit der Baumfällung nochmals verdeutlichen.
“Der Hallimasch wird den Baum in weniger als 3 Jahren vollständig abgetötet haben, indem er durch Abbau der Rinde den Saftfluss von der Krone in die Wurzeln unterbricht. Unversorgte Wurzeln faulen schnell ein und werden zunehmend abgebaut. Der Hauptschaden befindet sich (noch) in den Wurzeln im Boden, das genaue Ausmaß wäre nur durch umfangreiche Grabungen zu ermitteln. Der Baum ist zunehmend umsturzgefährdet, da er seine Verankerung im Boden verliert. Wegen der erst vor kurzer Zeit erfolgten starken Einkürzung ist derzeit von keiner akuten Umsturzgefahr auszugehen, doch wird dies in weniger als 3 Jahren der Fall sein. Der Baum sollte möglichst bald gefällt werden.“
Behandlungsstufe: dringend / Maßnahme: Fällung
Die Baumfällaktion hat die Richtigkeit des Gutachtens bestätigt.