Mit der Ausstellung „Heimatfront – „Oftersheim im 1. Weltkrieg“ hatte der Heimat- und Kulturkreis Oftersheim e.V. bereits die Erinnerung an einen furchtbaren Krieg wachgerufen und zum Gedenken, Innehalten und Nachdenken eingeladen. Geprägt hat diese Ausstellung ein Bild: das Bild einer Kompanie, die sich 1916 vor der evangelischen Kirche Oftersheim zu einem Foto aufgestellt hatte. Jetzt, genau 100 Jahre später, hat dieses Bild wieder Verwendung gefunden. Es zierte zum einen die Ausstellung und zum anderen das diesjährige Programm zum Volkstrauertag, zu dem Bürgermeister Jens Geiß die Gemeinde am vergangenen Sonntag wieder eingeladen hatte.
Pünktlich um 11 Uhr läuteten wie alljährlich die Glocken der beiden Oftersheimer Kirchen. Eröffnet wurde die Gedenkfeier durch den Musikverein Oftersheim unter der Leitung von Andreas Schnell mit der Bachkantate „Meinen Jesum laß ich nicht“. Danach ergriff Bürgermeister Geiß das Wort und erinnerte an die Opfer der beiden Weltkriege. Diese Kriege zogen eine Welle von Flucht und Vertreibung nach sich, ein trauriges Phänomen, das wir heute wieder erleben und das uns, den Worten des Bürgermeisters zufolge, daran erinnern sollte, für Toleranz und Integration einzutreten: „Unsere Trauer für die Toten von damals mahnt uns, für die Lebenden zu sorgen“. Im Anschluss folgte noch einmal der Musikverein mit dem englischen Kirchenlied „Abide with me“. Die Fürbitten wurden auch dieses Jahr von Schülerinnen und Schülern der Theodor-Heuss-Schule gesprochen, die damit, stellvertretend für die junge Generation Oftersheims, ein deutliches Zeichen für Frieden und Verständigung setzten.
Den feierlichen Abschluss bildeten Franz Schuberts „Heilig Heilig Heilig“ sowie das Bibelwort „Sei getreu bis in den Tod“, vorgetragen vom Sängerbund Liederkranz. Unter den Klängen von „Ich hatt‘ einen Kameraden“ begab sich die Trauergemeinde zum Ehrenmal, wo sich die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr sowie des Deutschen Roten Kreuzes zur Ehrenwache formiert hatten. Hier endete die Gedenkstunde zum diesjährigen Volkstrauertag mit der feierlichen Kranzniederlegung durch Bürgermeister Geiß und den künftigen Sachgebietsleiter des Ordnungsamtes, Dennis Wiedemann.
Allen Mitwirkenden der Gedenkfeier sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt.