Eine kleine Reise nach Zinnowitz auf Usedom - die durfte am Wochenende Malaika Mihambo unternehmen. Hier erhielt die talentierte Weitspringerin im Sport- und Ferienhotel „Baltic“ im Rahmen eines Sportlerballs den Marita-Koch-Preis. Er richtet sich an erfolgreiche Leichtathleten der Altersklasse U20 und ist mit einer finanziellen Unterstützung in Höhe von 5000 Euro verbunden. Marita Koch-Meier überreichte Mihambo am Samstag die nach ihr benannte Auszeichnung. Koch-Meier, damals noch Marita Koch, lief bei den Olympischen Spielen 1980 die 400 Meter in 47,60 Sekunden und gewann Gold für die DDR. Sie hält mit dieser Zeit den ungeschlagenen Weltrekord.
Der Zinnowitzer Hotelier Hans Dornbusch stiftet den Nachwuchs-Förderpreis nun schon zum 14. Mal und veranstaltet seit 1993 in seinem „Baltic“-Hotel Sportlerbälle. „Es ist sehr aufmerksam von Herrn Dornbusch, an die Leichtathletik zu denken und die Sportler dieser Disziplin zu ehren. Normalerweise finden andere Sportarten wie Fußball mehr Beachtung, da ist es sehr schön, auch als Leichtathlet eine solche Wertschätzung zu erhalten“, weiß Mihambo die Initiative Dornbuschs zu schätzen.
Dass Mihambo sich nun in die Liste der Geehrten reiht, freut sie sehr. Die 19-Jährige hat es ihren hervorragenden Leistungen zu verdanken: In diesem Jahr wurde Mihambo nicht nur Deutsche A-Jugend-Meisterin mit 6,60 Metern, sie gewann außerdem die Jugend-Europameisterschaft mit 6,70 Metern. Wegen des EM-Siegs schlug Juror Hans Schütze Mihambo als diesjährige Preisträgerin vor. Eine Expertenkommission aus bekannten Sportlern und Trainern entschied. „Es gab vier weitere Athleten, die dank ihren Siegen bei Jugend-Europameisterschaften in Frage kamen. Weil ich darüber hinaus dieses Jahr an der Weltmeisterschaft in Moskau teilnehmen durfte, hatte man sich für mich entschieden“, erklärt Mihambo auf Anfrage. In ihr steckt viel Talent und noch mehr Potential: Im Mai 2013 sprang sie bei der „Cosinus Kurpfalz Gala“ in Weinheim sogar 6,80 Meter, allerdings bei irregulären Windverhältnissen (2,5 Meter pro Sekunde).
In den letzten beiden Jahren erhielten David Storl und Raphael Holzdeppe den Marita-Koch-Preis. Storl wurde dieses Jahr in Moskau Weltmeister im Kugelstoßen, Holzdeppe Weltmeister im Stabhochsprung. Neben dem Marita-Koch-Preis werden außerdem zwei Talentpreise an regionale Sportler vergeben. Dieses Jahr gingen sie an Athleten des SC Neubrandenburg: Patrick Müller, U18-Weltmeister 2013 im Kugelstoßen, und Luise Hollender, Zweite bei der U23-DM 2013 im 100-Meter-Sprint.
Der Sportlerball lockte zahlreiche Gäste in die Stadt am Meer. „Es kamen viele Sportler, ehemalige Spitzensportler, Sportfunktionäre aber auch Leute aus der Umgebung oder aus dem Hotel, die sich einfach für den Sport interessierten. Gerade Letzteres hat mich besonders gefreut“, berichtet Mihambo. Nach der Ehrung spielte eine Band, man tanzte und amüsierte sich - alles in allem eine gelungene Würdigung der Leichtathletik, mit Weltrekordhalterin Marita Koch-Meier als Schirmherrin.