Freitag, 13. Juni 2014 /

Für ihre überragenden Leistungen in der noch jungen Saison wurde Malaika Mihambo jetzt mit der Nominierung zur in Braunschweig stattfindenden Team-EM belohnt. Dort treten in zwanzig Disziplinen jeweils die besten Frauen und Männer der zwölf stärksten Leichtathletiknationen Europas in einer Mannschaft an. Punkte werden je nach Platzierung vergeben, am Ende gewinnt das Frauen- bzw. Männerteam mit den meisten Punkten.

In den Tagen zuvor durchlief die 20-jährige Studentin eine emotionale Achterbahn. Mit ihrem fünften Sprung bei der Gala in Weinheim auf die persönliche Bestleistung von 6,81 Metern und Platz eins in der deutschen Bestenliste, sah Malaika bereits wie die sichere Siegerin des Weitsprungwettbewerbs der Frauen aus. Dann konterte Lena Malkus eiskalt im letzten Versuch auf 6,88 Meter und nahm ihr die Führung ab, gleichzeitig Einstellung der Weltjahresbestleistung. Damit schob sich zunächst die Münsteranerin als derzeit beste deutsche Weitspringerin in die Favoritenrolle für Braunschweig.

Die Chance, das Blatt zu wenden, war beim am Pfingstmontag stattfindenden Springermeeting in Wesel. Doch das wurde donnerstags, nur vier Tage vor dem geplanten Termin, überraschend abgesagt. Also entschieden sich Athletin und Trainer spontan für einen Start bei der zwei Tage früher stattfindenden Gala in Regensburg, der Trainingsplan wurde kurzfristig umgestellt.

Auf der Anlage in Regensburg, die im Gegensatz zu der in Wesel nicht gerade für große Weiten bekannt ist, legte diesmal zunächst die Oftersheimerin mit 6,72 Meter die beste Weite vor. Damit gehörte ihr im sechsten Durchgang auch der letzte Versuch des Wettbewerbs. Direkt vor ihr war Malkus an der Reihe, mit dem bekannt starken sechsten Sprung, der auch diesmal der weiteste war. 6,66 Meter konnte man auf der Anzeigetafel lesen, das reichte nicht. Damit gehörte Malaika bereits der Sieg, doch der war ihr an diesem Tag nicht genug. Die U20-Europameisterin hielt die Spannung weiter aufrecht und blieb hochkonzentriert. Im abschließenden Versuch lief sie noch schneller als zuvor an und traf erneut das Brett gut: 6,88 Meter die Weite, "Einstellung der Weltjahresbestleistung" kommentierte der Stadionsprecher. Damit beeindruckte die elegante Springerin nicht nur die fachkundigen Zuschauer, sondern auch die DLV-Offiziellen unter ihnen. Für die Nominierung war nun eine neue Ausgangslage hergestellt: weitengleich mit Lena Malkus an der Spitze der europäischen Jahresbestenliste, aber mit einem weiteren Wettkampfergebnis über 6,80 Meter. Das ergab nun wohl das Zünglein an der Waage zugunsten von Malaika, die bereits letztes Jahr als jüngste deutsche Teilnehmerin auf den Zug zur WM nach Moskau gesprungen war. Nun darf sie als beste der deutschen Top-Weitspringerinnen und wiederum jüngste Athletin im deutschen Team wichtige Punkte im Kampf um den EM-Mannschaftstitel in Braunschweig holen. Eine wertvolle Erfahrung, von der sie dann hoffentlich auch im August bei der in Zürich stattfindenden Einzel-EM profitieren kann. Zugunsten einer ruhigen Vorbereitung auf den ersten Saisonhöhepunkt verzichtet sie nun auf das erneute Duell mit Lena Malkus bei den deutschen Juniorenmeisterschaften in Wesel am kommenden Wochenende.


Tobias Maier Dipl.Ing. (FH) BDB

Architektur - Energieberatung

Beratung beim Grundstücks-
und Immobilienkauf