Bei der Cosinus Kurpfalz Gala vergangenen Samstag in Weinheim überzeugte Malaika Mihambo von der LG Kurpfalz/TSV Oftersheim mit einer überragenden Weitsprungleistung und neuer persönlichen Bestleistung. In einem erlesenen Feld mit der gesamten deutschen Weitsprungelite konnte sie ihre Bestleistung um 11 Zentimeter auf 6,81 Meter steigern. Damit hat sich Mihambo eine sehr gute Ausgangslage im Kampf um die begehrten drei Tickets für die Europameisterschaft in Zürich geschaffen.
Neben der 20-Jährigen Oftersheimerin gingen im Weitsprung unter anderem auch die letztjährige WM-Finalistin und 7m-Springerin Sosthene Moguenara sowie die ein Jahr ältere U23-Europameisterin Lena Malkus an den Start. Zunächst ließ Mihambo ihren Trainer Ralf Weber zittern: Bei schwierigen Windbedingungen bauten zwei sehr weite, aber knapp ungültige Sprünge im Vorkampf Spannung auf, denn nun waren mit dem nächsten Sprung mindestens 6,27 Meter für den Einzug ins Finale gefordert. Beim dritten und letzten Sprung kannte Mihambo daher nur ein Ziel: Ein gültiger Sicherheitssprung, der sie für das Finale qualifizierte. 6,52 Meter mit einem Absprung weit vor dem Brett waren das Ergebnis.
„Beim fünften Sprung kam das, was sich schon beim letzten Wettkampf vor 14 Tagen ankündigte: Ein Sprung über 6,80 Meter!“, berichtet Weber stolz. Mit 6,81 Metern setzte sich Mihambo an die Spitze und hatte damit sogar den Meetingrekord geknackt.
Doch auch die anderen Weitenjägerinnen kamen immer besser in Schwung. Die Berlinerin Melanie Bauschke steigerte sich zwischenzeitlich auf 6,72 Meter und hakte damit ebenso die EM-Norm ab wie die Wattenscheiderin Sosthene Mogueanara, die auf 6,70 Meter kam. Im letzten und entscheidenden Durchgang konnten sich die beiden nicht mehr steigern. Mihambo bestätigte mit 6,70 Meter nochmals ihre Form. Nur Lena Malkus konnte der Kurpfälzerin noch Platz 1 streitig machen. Bekannt für ihre letzten Versuche traf sie das Brett bei regulärem Schiebewind optimal und landete erst nach 6,88 Meter. Damit entriss sie der Kurpfälzerin den schon fast sicher geglaubten Sieg. „Ein schwacher Trost ist, dass beim Sprung von Malkus wirklich alles gestimmt hat. Malaika hingegen hatte bei ihrem Sprung, der technisch nicht gut war, noch einige Reserven und zudem war es windstill. Letztes Wochenende hatte sie noch Fieber, so dass einige Trainingseinheiten fehlten. Aber ich bin mehr als zufrieden“, erklärt Weber.
Damit haben nun vier deutsche Springerinnen die 1. A-Norm (6,70 Meter) geknackt. Was Malaika Mihambos Weite wert ist, zeigt ein Blick in die Statistik: mit ihren 6,81 Metern steht sie aktuell bei den Frauen auf Platz 5 in ganz Europa und auf Platz 8 in der Weltbestenliste. Zuletzt ist mit Heike Drechsler eine 20-jährige Deutsche so weit gesprungen.
Weiter geht es für das Ausnahmetalent am Pfingstmontag mit dem Springermeeting in Wesel. „Wer dann in der DLV-Bestenliste vorne liegt, darf zur Team-EM nach Braunschweig. In jedem Fall geht es dann für Mali am 14.6. nochmals nach Wesel zu den Deutschen Juniorenmeisterschaften, wo sie wieder auf Malkus trifft, die den vierten Titel in Folge holen möchte“, legt Weber die Pläne offen. Eine Woche später wäre Team-EM. Dann ist vorerst Ruhe angesagt bis zu den Deutschen Meisterschaften in Ulm. Wer dort gewinnt, darf sicher nach Zürich, die EM-Tickets 2 und 3 werden vermutlich auch dort vergeben. So heißt es: Daumen drücken für die Spitzenathletin aus Oftersheim!