Im Raum Mannheim wurde das erstmalige Auftreten des Quarantäne-Schädlings „Japanische Esskastanien-Gallwespe“ festgestellt – nun ist Eile geboten! In kürzester Zeit müssen alle Baumbestände der Gattung Castanea (Esskastanie) auf einen eventuellen Befall überprüft werden. Die Esskastanienstandorte im Wald werden durch den Forst kontrolliert. Es verbleiben somit noch die Esskastanien, die eventuell auf privaten Gartenflächen oder in privaten Waldgrundstücken, stehen. Die Eigentümer werden gebeten, die jeweiligen Esskastanien-Bäume kurzfristig zu kontrollieren und einen eventuellen Befall umgehend zu melden.
Situation:
Die Esskastanien-Gallwespe ist ein durch die EU geregelter Quarantäne-Schadorganismus und unterliegt besonderen amtlichen Regelungen. Nach Europa wurde die Esskastanien-Gallwespe erstmals im Jahr 2002 verschleppt. Seither hat sich das Insekt innerhalb weniger Jahre massiv ausgebreitet. Der Nachweis der Esskastanien-Gallwespe in mehreren Waldorten im Raum Mannheim stellt das erstmalige Auftreten dieses Quarantäne-Schädlings in Deutschland dar. Der festgestellte Befall lässt derzeit befürchten, dass eine Elimierung des Schadorganismus nicht mehr möglich ist. Alle kurzfristig festzulegenden Maßnahmen sind somit darauf auszurichten, eine weitere Ausbreitung des Quarantäneschädlings außerhalb des aktuellen Befallsgebietes zu verhindern.
Identifizierung der Esskastanien-Gallwespe:
Die Bestimmung des Schädlings erfolgt anhand der Symptome. Als deutliche Symptome gelten die durch die Gallwespen induzierten Gallen in den assimilierenden Organen der Pflanzen. Am häufigsten entstehen Blattgallen, daneben sind auch Knospengallen, Triebgallen oder Blütengallen möglich.
Während des Austriebes beginnen sich grün bis leuchtend rosafarbene Gallen zu entwickeln. Diese erreichen bei Reife eine Größe von ca. 5 bis 25 mm. Die Blüten- und Fruchtbildung kann durch den Befall drastisch reduziert werden oder sogar ganz zum Erliegen kommen. Bei einem starken Vorkommen der Esskastanien-Gallwespe und einem damit häufig einhergehenden zusätzlichen Pilzbefall, kann es sogar zum Absterben der Bäume innerhalb weniger Jahre kommen.
Vorgehensweise:
Es müssen alle Esskastanien-Bestände kontrolliert werden. Besonderes Augenmerk sollte hierbei auf jüngere licht- bzw. sonnenbegünstigte Pflanzen von geringer Höhe (bis ca. 3,00 m) gelegt werden. Für ältere bzw. höhere Bäume empfielt sich die Benutzung eines Fernglases. Sofern ein Befall festgestellt wird, ist es notwendig, mindestens ein gut erkennbares digitales Foto der Gallen zu machen.
Die weitere Vorgehensweise erläutert Ihnen gerne das Umweltamt der Gemeinde Oftersheim. Wir stehen Ihnen per Telefon: 06202/ 597-202 oder per E-Mail: umweltamt@oftersheim.de zur Verfügung.
Die Bevölkerung wird um aktive Mithilfe gebeten.
(Bild1: Gyorgy Csoka, Hungary Forest Research Institute, Bilder 2 und 3: Autonome Provinz Bozen Südtirol)