Am vergangenen Wochenende fand in Mannheim ein Qualifikationswettkampf zur Deutschen Mannschaftsmeisterschaft der 14 – 15jährigen A-Schülerinnen statt. Nach dem geltenden Modus qualifizieren sich nur die acht punktbesten Teams aus Deutschland für den Endkampf im August, der diesmal in Mannheim ausgetragen wird. Für den Vergleich werden die zwei besten Leistungen im Einzel in den Disziplinen 100m, 80m Hü, 800m, Kugel, Diskus, Speer, Hoch, Weit sowie einer 4 x 100m-Staffel in Punkte umgerechnet und zusammengezählt.
Zwei Spitzenmannschaften kämpften dabei mit der LG Kurpfalz um die begehrten Plätze: mit am Start waren sowohl der Titelverteidiger MTG Mannheim / LAZ Mosbach als auch die starke Startgemeinschaft USC Mainz/ LC Bingen.
Zur Überraschung der beiden „Goliaths“ konnte die LG K. als „David“ von Beginn an mithalten und mit zahlreichen Topleistungen glänzen. Fleißigste Punktesammlerin war Malaika Mihambo, die einen fantastischen Tag erwischte und gleich drei persönliche Bestleistungen aufstellte: 5,70 Meter im Weitsprung, 1,72 Meter im Hochsprung sowie 10,94 Meter im Kugelstoßen schockten die Konkurrenz. Carina Frey punktete mit ihren 12,52 sec über 100m, 10,23 Metern im Kugelstoßen sowie einer 800-Meter-Zeit von 2:27,35 min ebenfalls ganz toll und trug erheblich dazu bei, dass die LG Kurpfalz zwischenzeitlich sogar die Führung übernahm. Die 15jährige Christiane Schmitz lief ein brillantes Hürdenrennen und mit 12,87 Sekunden eine der besten Zeiten des Tages. Ihre erst 14jährige Teamkollegin Marie Kias steigerte sich in diesem schnellen Rennen über 80 Meter Hürden sogar auf die Spitzenzeit von 12,25 Sekunden. Dazu sprang sie noch 5,11 Meter weit und 1,60 Meter hoch. Hier vertrat sie Leonie Rabe, die wegen leichter Rückenprobleme auf die Sprünge verzichtete, dafür aber ihr Talent über die Mittelstrecke zeigen konnte: in einem taktisch klugen und spannenden Rennen über 800 Meter lief sie in 2:20,15 Minuten allen davon. Ihre Vielseitigkeit und Nervenstärke stellte Leonie dann noch im Diskuswerfen unter Beweis: nach drei ungültigen Versuchen schleuderte sie das 1 Kilogramm schwere Gerät noch auf die neue persönliche Bestweite von 23,74 Metern. Auch Chantal Berg ließ das Trainerteam lange bangen, ehe sie im vorletzten Wurf immerhin noch 23,25 Meter erreichte. Damit lagen die beiden zwar im Soll, der Vorsprung auf die Konkurrenz schmolz aber dahin. Beim Speerwerfen erzielte Julia Schechinger in ihrem weitesten Versuch mit 30,42 Metern eine neue Bestleistung, was auch Eileen Dudda mit 24,51 Metern gelang. Dennoch offenbarten die Würfe eine kleine Schwäche der Kurpfälzer gegenüber den Konkurrenten, die sich auch im Ergebnis niederschlug: Vor der abschließenden Staffel lag man nun vier Punkte hinter den Mainzern, immerhin aber doch deutlich vor den Mannheimern. Der Punktestand ließ erahnen, dass die Qualifikation auch mit einem mittelmäßigen Staffellauf erreicht würde. Daher konnte die Taktik nur lauten, auf sichere Wechsel zu setzen und nicht für einen Sieg alles zu riskieren. Gemäß dieser Vorgabe brachten Leonie Rabe, Chantal Berg, Eileen Dudda und Christiane Schmitz das Holz dann auch in 50,84 Sekunden über die Ziellinie und mussten dabei lediglich Mainz/Bingen den Vortritt lassen. Am Ende lag die Mannschaft der LG Kurpfalz mit 9680 Punkten zwar hinter den Mainzern (9787 P.), platzierte sich aber doch vor dem Titelgewinner des vergangenen Jahres, der SG MTG Mannheim / LAZ Mosbach (9594 P.). Mit dieser Punktezahl dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung dürfte der Einzug ins Finale geschafft sein. Damit ist bereits früh in der Saison einer der größten Erfolge in der Geschichte des Leichtathletiknachwuchses geschafft. Beim Endkampf wird die LG Kurpfalz dann auf den Nachwuchs der Leichtathletik-Hochburgen wie Berlin, Dortmund, Leverkusen oder Uerdingen treffen und hofft natürlich, mit ähnlichen Leistungen erneut für Furore zu sorgen.