Einen optimistischen und mutigen Blick warf Bürgermeister-Stellvertreter Roland Seidel am Freitag, 07.01.2011, beim Neujahrsempfang in die Zukunft und ließ gleichzeitig das Jahr 2010 noch einmal Revue passieren. Da Bürgermeister Baust aus gesundheitlichen Gründen beim ersten Großereignis im neuen Jahr nicht dabei sein konnte – er schickte aber herzliche Grüße – übernahmen Roland Seidel und seine Gattin den Empfang der zahlreich erschienenen Gäste. Untermalt wurde die Begrüßung durch die beschwingte Musik des Borellijazz-Trios.
Nach der Begrüßung der Gäste begann der offizielle Teil der Veranstaltung mit der Neujahrsansprache. Bürgermeister-Stellvertreter Seidel fing mit der freudigen Meldung an, dass derzeit so viele Menschen wie noch nie in Oftersheim leben: 11.289 Einwohnerinnen und Einwohner haben ihren Hauptwohnsitz in der Gemeinde. Dies sei in Zeiten des demographischen Wandels eine besonders positive Entwicklung, zu der vor allem auch das immer weiter wachsende Neubaugebiet Nord-West beitrage.
Ein weniger positives Thema sprach Roland Seidel mit der finanziellen Situation der Gemeinde an, die äußerst angespannt sei. Die immer stärker steigenden Kosten vor allem im Bereich Kindergartenversorgung und Jugendförderung sowie rückläufige Einnahmen seien eine enorme Belastung für den kommunalen Haushalt. Unter dem Strich stehe derzeit ein Defizit von zirka 1,5 Millionen Euro. Roland Seidel betonte, dass viel Kraft nötig sei, um nach notwendigen Einsparmöglichkeiten zu suchen und dabei Wünschenswertes von Machbarem zu trennen. Mit einem Zitat von Theodor Heuss unterstrich er die aktuelle Situation: „Sparen heißt, die richtige Mitte zu finden zwischen Geiz und Verschwendung.“
Der Bürgermeister-Stellvertreter blickte in seiner Rede auch auf einige besondere Ereignisse und Entwicklungen im Jahr 2010 zurück, wie etwa die Vereinbarung zwischen Oftersheim und Plankstadt über die gemeinsame Werkrealschule, den Spatenstich für den neuen Kindergarten in der Albert-Schweitzer-Straße und die Sommertour des Rhein-Neckar-Fernsehens, die im Juli Station in Oftersheim machte. Besonders hervorheben wollte Roland Seidel das vorbildliche bürgerschaftliche Engagement, das bei verschiedenen Gelegenheiten zum Einsatz kam. Bei der 50. Blutspendeaktion in Oftersheim zum Beispiel hätten sich viele Freiwillige beteiligt und damit geholfen, Leben zu retten. Auch bei der Typisierungsaktion für den an Leukämie erkrankten Patrick Lengler hätten viele Menschen ihr Mitgefühl gezeigt; hier sei insbesondere auch das Engagement des Organisationsteams und der Ärzteschaft hervorzuheben. Der Förderkreis Wildgehege e.V. habe das Weiterexistieren der Oftersheimer Wildgehege möglich gemacht. „Wir sind stolz auf Bürgerinnen und Bürger, die sich um die Belange ihrer Gemeinde sorgen, sich Gedanken machen und dazu beitragen, dass Oftersheim eine lebenswerte Gemeinde ist und bleibt“, betonte der Bürgermeister-Stellvertreter.
Bei seinem Ausblick auf das kommende Jahr kündigte Roland Seidel einige interessante Jubiläen an. So werde beispielsweise die Sportgemeinschaft Oftersheim ihr 100-jähriges Jubiläum und der Hundesportverein sein 75-jähriges Jubiläum feiern. Im April 1991 habe man die Partnerschaft zwischen Oftersheim und Weinböhla besiegelt und im Jahr 1911 sei das dreigeschossige Schulhaus – die heutige Friedrich-Ebert-Schule – gebaut worden.
„Im Jahr 2011 wird es trotz aller Finanzprobleme keinen Stillstand geben“, blickte Roland Seidel in die Zukunft. Ein großes Projekt werde der sechsgruppige Kindergarten in der Albert-Schweitzer-Straße sein. Erfreulich sei auch der geplante Edeka-Markt im Baugebiet „Auf dem Ketscher Weg“ an der Eichendorffstraße, mit dessen Bau in diesem Jahr begonnen solle. Einen wichtigen Schritt zur städtebaulichen Weiterentwicklung der Ortsmitte stelle die Gestaltung der Kreuzung Mozartstraße/Franz-Schubert-Straße dar. Zum Abschluss seiner Rede betonte Roland Seidel noch einmal, dass man entschlossen und tatkräftig in das neue Jahr gehen solle.
Der Vereinskartellvorsitzende Wilhelm Schel schloss sich dem positiven Ausblick des Bürgermeister-Stellvertreters an: „Wir sollten mit Optimismus und Gelassenheit in die Zukunft blicken.“ Dennoch äußerte er auch Sorge über die wirtschaftliche Entwicklung und die daraus resultierenden Probleme für die Gemeinde. Wilhelm Schel endete mit den besten Wünschen für das Jahr 2011 für alle Anwesenden und insbesondere für Bürgermeister Helmut Baust.
Der Gewerbeverein erfreute die Besucher mit der riesigen und leckeren Neujahrsbrezel, die Bürgermeister-Stellvertreter Roland Seidel überreicht wurde.
Eine große Ehre war es Roland Seidel dann, Volker Schnabel vom Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes für sein herausragendes ehrenamtliches Engagement im sozialen und karitativen Bereich die Bürgerplakette in Gold der Gemeinde Oftersheim zu überreichen. „34 Jahre hat sich Volker Schnabel unermüdlich für ein solidarisches und gedeihliches Zusammenleben in unserer Gemeinde eingesetzt“, lobte der Bürgermeister-Stellvertreter. Seine Aufgabe als 1. Vorsitzender des Ortsvereins des DRK habe er stets mit Umsicht und Weitblick erfüllt und nach innen wie nach außen hohe Maßstäbe gesetzt.
Der CC Grün-Weiß rundete das Programm mit einer Tanzvorführung der Gardemädchen ab. Präsident Ernst Albrecht stellte ihre Lieblichkeit, Karnevalsprinzessin Rebecca I., vor, die den diesjährigen Orden an Bürgermeister-Stellvertreter Roland Seidel überreichte.
In gemütlicher Runde ließ man den Abend dann bei Sekt, Bier und Laugengebäck sowie angeregten Gesprächen ausklingen.