Genau 20.799 Euro betrug das durchschnittliche verfügbare Einkommen für jeden Einwohner des Rhein-Neckar-Kreises im Jahr 2008. Dies hat jetzt das Statistische Landesamt Baden-Württemberg nach dem Europäischen System volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen ermittelt. Das sind immerhin 2,8 Prozent mehr als im Jahr 2007 – beim starken Anstieg der Lebenshaltungskosten in Baden-Württemberg zu dieser Zeit mit durchschnittlich 2,7 %, vor allem bei Heizöl und Kraftstoffen, hatten die Bürgerinnen und Bürger aber trotzdem kaum mehr Geld in der Tasche. Besser kamen sie im letzten Jahr weg, denn 2009 sind die Verbraucherpreise mit durchschnittlich 0,4 % gegenüber dem Vorjahr nur leicht angestiegen – der niedrigste Anstieg seit 1987.
Das verfügbare Einkommen ist übrigens nicht gleichzusetzen mit dem Netto-Einkommen. Es errechnet sich vielmehr aus dem empfangenen Primäreinkommen, dem einerseits Sozialleistungen etc. hinzugefügt werden, im Gegenzug aber Einkommen- und Vermögenssteuern, Sozialbeiträge und sonstige laufende Transfers, die von den Privathaushalten zu leisten sind, abgezogen werden. Es entspricht damit letztlich dem Einkommen, das jedem von uns für Konsum- oder Sparzwecke zur Verfügung steht. Diese Berechnungsmethode, die seit 1996 gesetzlich festgeschrieben und europaweit angewendet wird, stellt einen besonders aussagekräftigen Indikator für den – monetären – Wohlstand der Bevölkerung dar.
Wie der jetzt veröffentlichte Bericht des Statistischen Landesamtes zeigt, entspricht das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen im Rhein-Neckar-Kreis 2008 in etwa dem Landesdurchschnitt von 20.748 Euro. Finanziell etwas besser als die Kreisbürger stehen die Einwohnerinnen und Einwohner von Heidelberg da. Ihr verfügbares Einkommen lag 2008 bei 21.402 Euro; die Mannheimer mussten sich dagegen mit einem durchschnittlichen Betrag von 17.813 Euro begnügen und bilden damit sogar das Schlusslicht von allen Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg. Das höchste verfügbare Einkommen machten die Statistiker im Stadtkreis Baden-Baden aus, für den ein durchschnittliches verfügbares Einkommen von 25.019 pro Kopf errechnet wurde. Die regionalen Unterschiede ergeben sich aber nicht nur aus der Arbeitsmarktsituation, sondern aus einer Vielzahl weiterer Gesichtspunkte, wie der Größe der Haushalte, dem Altersaufbau und der Wirtschaftsstruktur der Kreise.
Im Rhein-Neckar-Kreis ist das verfügbare Einkommen in den letzten 15 Jahren kontinuierlich angestiegen - am höchsten bisher im Jahr 2001 mit einem Plus von 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst vollzeittätiger Arbeitnehmer/-innen im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich liegt in Baden-Württemberg übrigens derzeit bei 3.409 Euro (ohne Sonderzahlungen).
(Bildquelle: www.rhein-neckar-kreis.de)