Die bisherige konventionelle Schwestern-Rufanlage geht nach 10 Jahren außer Betrieb. Mit dem 01.08.2002 gewähren moderne Funk-Hausnotrufgeräte in allen 49 Seniorenwohnungen bestmögliche Sicherheit.
Herzstück des betreuten Wohnens ist der sog. Grundservice. Er setzt sich zusammen aus dem haustechnischen Service, der Betreuung durch eine zu festen Zeiten anwesende Fachkraft und nicht zu letzt der Organisation des Notrufs. Dieser Grundservice gehört als fester Bestandteil untrennbar zu diesem Wohnungsangebot und wird u.a. vom Sozialministerium Baden-Württemberg und den Landeswohlfahrts-verbänden als Mindeststandard definiert.
Im Siegwald-Kehder-Haus zeigte sich, dass die bisherige Notrufanlage einer kritischen Überprüfung nicht mehr in allen Punkten Stand hielt. So konnten die Bewohner beispielsweise nur an zwei festen Stellen in der Wohnung durch Wanddrücker Notrufe absenden. Zudem musste bei jedem Notruf grundsätzlich und ausnahmslos immer zuerst das Büro der Betreuerin aufgesucht werden, da nur dort per Leuchtsignal die Herkunft des Alarms erkennbar war.
Mit den modernen Funk-Hausnotrufgeräten kann neuerdings von jeder Stelle der Wohnung aus mit dem Hand-Funksender ein Notruf ausgelöst werden. Nach spätestens 25 Sekunden meldet sich die zuständige Notrufzentrale des Deutschen Roten Kreuzes, stellt Sprechkontakt her und leitet umgehend die erforderlichen Hilfemaßnahmen (z.B. Rettungswagen, Notarzt, ortsansässiger Pflegedienst) ein.
Die Gemeinde Oftersheim als Betriebsträger des Siegwald-Kehder-Hauses beschäftigte sich sehr eingehend unter Hinzuziehung von Experten mit der neuen Notrufkonzeption. Zudem hatten sich die Verantwortlichen das ehrgeizige Ziel gesetzt, die seit 1995 nicht mehr erhöhte Betreuungspauschale für die Bewohner unverändert zu lassen. Des weiteren musste diese bezahlbare Neuorganisation auch den verschiedenen Interessen der 58 Mieter entsprechen.
Nach unzähligen verwaltungsinternen Besprechungen, drei Gremiensitzungen der Gemeinde und zwei Versammlungen mit den Bewohnern des Siegwald-Kehder-Hauses, war entschieden, dass 49 zeitgemäße Notrufgeräte auf Mietbasis angeschafft und auf die Notrufzentrale des DRK Mannheim aufgeschaltet werden. Zwei ortsansässige Pflegedienste sind ebenfalls in dem Konzept eingebunden und sorgen zusammen mit dem DRK Mannheim für optimale Sicherheit und Hilfe im Notfall.
Gemeinderat und Verwaltung sind überzeugt, eine langfristige Lösung gefunden zu haben. Die Bedürfnisse der Bewohner des Siegwald-Kehder-Hauses standen bei den Beratungen und der Beschlussfassung im Mittelpunkt. Es ist gelungen, die Kosten für den anfangs genannten Grundservice - ohne den betreutes Wohnen nicht funktioniert- konstant zu halten. Vielleicht kann durch eine jetzt noch nicht vorhersehbare Inanspruchnahme des neuen Notrufsystems auch der ein oder andere Bewohner, der dieser Veränderung skeptisch gegenüber steht, restlos von den Vorteilen der modernen Geräte überzeugt werden.
Vorgegebener Leitgedanke des betreuten Wohnens ist, dass die Selbstständigkeit des einzelnen tatsächlich erhalten und gefördert wird, während gleichzeitig eine möglichst große Sicherheit gewährleistet ist. Eine Annäherung an diesen Leitgedanken scheint mit dem Einzug der neuen Technik gegeben.