Solarpark beim Bachmayerhof geplant
„Ökotalk-lokal“ informierte über neue Energie
Ein Sonnen-Kraftwerk soll auf der Oftersheimer Gemarkung in Richtung Deponie Feilheck an der Autobahn entstehen. Die Gemeinderäte Werner Kerschgens und Peter Wierer, die Organisatoren des „Ökotalk-lokal“, luden in den Bürgersaal ein, um über den geplanten Solarpark zu informieren. Ein Solarpark liefert sauberen Strom, d.h. es entstehen keine Treibhaus-Gase, die das Klima gefährden. Zur Einstimmung in das Thema berichtete Peter Wierer, daß es überall auf den Dächern glänzt vor erneuerbarer Energie. Das Anzapfen der Sonne bringt umweltfreundlichen Strom. Atom-Kraftwerke sind für die Menschheit unheimlich gefährlich und Kohle-Kraftwerke gelten als böse umweltschädliche Dreckschleudern. Dagegen produzieren Sonnen-Kraftwerke kein umweltschädliches Treibhaus-Gas. Auch In- und Off-Shore-Windparks schießen wie die Pilze aus dem Boden, weil sie im Ruf stehen, klimaschonend zu sein. Nicht zu vergessen die Wasserkraft, die Biomasse und die Geothermie. Solarstrom bietet entscheidende Vorteile. Kein Kohlendioxid wird erzeugt. Solarstrom ist endlos verfügbar und ganz neben bei auch noch gewerbesteuerträchtig.
Jede Medaille hat zwei Seiten
Peter Wierer machte aber auch auf die Nachteile eines Solarparks aufmerksam. Grün- und Ackerflächen können nicht mehr wie bisher genutzt werden. Der Solarpark beeinträchtigt den sogen. Grünzug von Oftersheim-Sandhausen-Walldorf bis nach Hockenheim. Die Landschaft wird durch ihn auch nicht gerade schöner. Der Solarpark stört im Naherholungsgebiet und passt nicht zu den Oftersheimer Dünen und den Naturschutzgebieten. Letztlich müssten sich aber alle Nachteile dem so wichtigen Klimaschutz unterordnen. Bei Abwägung aller Vor- und Nachteile muß das hehre Ziel gelten: Der Klimaschutz und die Verhinderung der Erd-Erwärmung geht über alles. Steigende Temperaturen lassen Gletscher schmelzen. Die Folgen: Der Meeres-Spiegel steigt, das Wasser verschluckt Holland und noch viele andere Länder.
„Heute abend geht es um Meinungsbildung: Pro und contra Solarpark beim Bachmayerhof. Ich begrüße Herrn Dipl.-Ing. Jochen Bresch – er ist zugleich Landschaftsarchitekt – vom Planungsbüro Bresch, Henne und Mühlinghaus. Das Büro hat mögliche Standorte für die Photovoltaik-Anlage (evtl. bis zu 11 Hektar groß) auf der Oftersheimer Gemarkung untersucht. Auch heiße ich Herrn Bürgermeister Helmut Baust willkommen, der an diesem wichtigen ökologischen Vorhaben sehr interessiert ist“, so Peter Wierer
Jochen Bresch stellte mit vielen Fotos in einer Umweltverträglichkeits-Studie die Auswirkungen eines Solarparks auf den Menschen vor. Das Vorhaben führe zu einer Veränderung des Landschaftsbildes. Durch eine hohe Hecke könnten die Beeinträchtigungen wie Blend-Wirkungen und Flimmer-Effekte minimiert werden. Nicht nur die Auswirkungen auf den Menschen, auch die Schäden für die Schutzgüter Boden, Grundwasser, Klima, Luft und Tiere hat er untersucht. Schafe können wie Rasenmäher den pflanzlichen Aufwuchs niedrig halten. Die Solar-Module werden von einer verzinkten Stahlkonstruktion getragen. Ablagerungen von Schwermetallen seien gering.
Auch an Tiere wird gedacht
Das Grundwasser bleibt geschützt. Den Zaun um den Solarpark soll eine hohe Hecke unsichtbar machen. Der Zaun erlaubt den Durchschlupf von Tieren – auch Hasen und Füchse, so daß deren Lebensraum kaum beeinträchtigt werde. Tiere und Vögel seien intelligent und erkennen die Spiegelung der Solar-Module. Der Referent erinnerte die Zuhörer, daß sich in Richtung Autobahn zum Umspann-Werk, zur Deponie Feilheck, zum Fahrsicherheits-Zentrum des ADAC und zum Asphalt-Werk der Solarpark hinzugesellen würde.
Als Fazit machte Jochen Bresch deutlich, wenn auch der Solarpark nur ein kleiner Baustein zu Gunsten des Klimaschutzes darstelle, sei es eminent wichtig, die Erwärmung der Erde zu verhindern. Bürgermeister Helmut Baust wies auf die Bedeutung der neuen Energien hin, die Deutschland langfristig unabhängiger machen würde gegenüber dem Ausland.
Werner Kerschgens fasste die vielen Informationen sowie die Diskussionsbeiträge der Zuhörer zusammen. Er erinnerte auch an das „Erneuerbare Energie-Gesetz“, das als Anreiz zur Einspeisung des gewonnenen Stroms ins allgemeine Netz relativ hohe Vergütungen gewährt. Siehe auch www.SPD-Oftersheim.de
Peter Wierer
Text zum Foto:
Dipl.-Ing. Jochen Bresch (Zweiter v.l.) informiert die Zuhörer über die Errichtung eines Solarparks. Bis der Bebauungsplan steht, ist noch ein langer Weg. Viele Behörden, die so genannten Träger des öffentlichen Rechts, werden ihre Forderungen und Wünsche geltend machen. Auch sind für den Solarpark neben den baurechtlichen Vorschriften der Landesentwicklungs-, der Landschafts- sowie der Flächennutzungs-Plan zu beachten.