„Es ist leichter ein Held zu sein, als ein Ehrenmann“, mit diesen Worten des italienischen Dichters Luigi Pirandello eröffnete Bürgermeister Helmut Baust die Laudatio anlässlich der festlichen Ehrenbürger-Verleihung für Rudolf Uebelhör im Rose-Saal. Ein Held sei er nie gewesen, viel wichtiger aber: Er habe sich sein ganzes Leben lang unermüdlich für die Gemeinde und ihre Bürger engagiert und Verantwortung übernommen.
So vieles hat Rudolf Uebelhör in seinem Leben geleistet und sich in so mannigfaltiger Weise für das Gemeinwesen eingesetzt, dass Bürgermeister Baust in seiner Laudatio nur einige Stationen herausgreifen konnte.
Schon seit jeher war der neue Ehrenbürger Oftersheims mit dem Vereinsleben eng verbunden: Mitglied und Ehrenvorsitzender des VfK 08, aktiver Sänger beim Sängerbund Liederkranz, Mitglied in der Sportgemeinschaft Oftersheim, Einsatz für den Gewerbeverein, zweiter Vorsitzender des Vereinskartells – um nur einige der Ortsvereine zu nennen, in denen Rudolf Uebelhör Mitglied ist und war. 28 Jahre lang hat er außerdem im Pfarrgemeinderat der katholischen Kirchengemeinde Oftersheim gewirkt.
„Das Engagement im Verein bringt nicht immer nur Anerkennung und Freude“, erinnerte Bürgermeister Baust an die Mühen, die mit dem Ehrenamt oftmals verbunden sind. Umso höher ist die Einsatzbereitschaft von Rudolf Uebelhör einzuschätzen, der immer das Positive in seinem Tun gesehen hat. Dabei geholfen hat ihm auch sein unerschütterlicher Humor, mit dem er unter anderem viele Kindermaskenbälle und den Schmutzigen Donnerstag in der Kurpfalzhalle bereichert hat.
Auch aus der Kommunalpolitik ist Oftersheims neuer Ehrenbürger nicht mehr wegzudenken. Im Jahr 1971 hat Rudolf Uebelhör zum ersten Mal für den Gemeinderat kandidiert, wurde auf Anhieb gewählt und sieben Mal mit hohen Stimmenanteilen im Amt bestätigt. Im Rahmen seiner Tätigkeit im Gemeinderat hat er bei vielen für Oftersheim wegweisenden Entscheidungen mitgewirkt. Darüber hinaus war er von 1989 bis 1998 für die CDU im Kreisrat des Rhein-Neckar-Kreises vertreten.
In diesem Jahr nun hat sich der 75-jährige Rudolf Uebelhör aus dem Gemeinderat verabschiedet. Dem Antrag seiner Fraktion auf die Verleihung des Ehrenbürgerrechtes hat der Gemeinderat einstimmig zugestimmt. Zusätzlich war die Resonanz aus der Bevölkerung durchweg positiv, die die menschliche und hilfsbereite Art sowie die Bürgernähe des Kommunalpolitikers schätzt. „Sie haben immer Verstand und vor allem auch Herz sprechen lassen“, fasste Bürgermeister Baust die Mentalität des Ehrenbürgers zusammen. Worte und Taten hätten bei ihm immer übereingestimmt.
Mit der Übergabe der Ehrenbürger-Urkunde bedankte sich Bürgermeister Baust für das herausragende Engagement noch einmal ganz herzlich bei dem Ehrenbürger und auch bei dessen Frau Ingrid, die ihrem Mann stets den Rücken frei gehalten und sein Wirken unterstützt hat. Die Ehrenbürger-Urkunde wird Auszeichnungen Rudolf Uebelhörs wie die Ehrenmedaille des Gemeindetages und die Ehrennadel des Landes vervollkommnen.
Im Namen der CDU-Fraktion zollte deren Vorsitzender Jens Geiß dem Ehrenbürger Respekt und Anerkennung. „Rudolf Uebelhör hat unermessliche Dienste für Oftersheim geleistet“, so Geiß. Veranstaltungen wie der Tag des Waldes oder der Schmutzige Donnerstag, die Rudolf Uebelhör mit auf den Weg gebracht und geprägt habe, seien aus dem Leben der Gemeinde nicht mehr wegzudenken. Das Engagement des Ehrenbürgers wirke nachhaltig in die Zukunft Oftersheims. „Wir sind stolz, Dich in unseren Reihen zu wissen“, fasste Geiß den Dank seiner Fraktion zusammen.
Als „Kämpfer für Oftersheim“ bezeichnete der ehemalige Finanzminister Baden-Württembergs, Gerhard Stratthaus, den Ehrenbürger. Die Gesellschaft brauche Menschen wie Rudolf Uebelhör, die Werte wie Zuverlässigkeit und Einsatz für die Allgemeinheit vertreten und leben.
Einer der genauso lange auf der Welt ist wie Rudolf Uebelhör Gemeinderat war, schloss sich den lobenden Worten an: Bundestagsabgeordneter Olav Gutting versicherte dem Geehrten, Teil der großen Erfolgsgeschichte Baden-Württembergs zu sein.
Der Vorsitzende des Vereinskartells Wilhelm Schel nannte Rudolf Uebelhör einen „Glücksfall für das Vereinskartell“, für das er große Ziele erreicht habe. Die Vereine als Begegnungsstätte, an der sich Jung und Alt begegnen, lägen ihm sehr am Herzen.
Auch Walter Pfister, Vorsitzender des Liederkranzes, schloss sich mit einem „Bleib so wie Du bist“ dem Dank und dem Lob der Verdienste des Ehrenbürgers an. Mit Liedern wie „Freue Dich heute“ sorgte der Sängerbund Liederkranz außerdem für die gelungene musikalische Untermalung der Feierstunde und bereitete dem begeisterten Sänger Rudolf Uebelhör damit eine große Freude, dem es immer gelungen sei, „die Menschen mit seinem Gesang in seinen Bann zu ziehen“.
Sichtlich gerührt bedankte sich Rudolf Uebelhör für die ihm entgegengebrachte Anerkennung. Die große Anzahl der Prominenten, neben Gerhard Stratthaus unter anderem Bundestagsabgeordneter Olaf Gutting, der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion Bruno Sauerzapf sowie Ehrenbürger Siegwald Kehder, die ihm zu Ehren gekommen waren, freuten ihn sehr. Besonders am Herzen lag ihm der Dank an seine Frau Ingrid, die den Alltag oftmals ohne ihren Mann meistern musste. Mit einer Anekdote bewies der Ehrenbürger erneut, dass das Singen ihm sehr am Herzen liegt und ihm einen Teil der Kraft gibt, die er für sein vielfältiges Engagement braucht.