Wer hat Angst vor dem bösen Wolf? Nicht ganz so böse aber dennoch deutlich härter als gewohnt, erzitterte die Kurpfalzhalle unter dem Soundcheckgetöse der jungen Band REVOLT AND HAZE...erst 16.15 Uhr und schon kribbelt es allen Beteiligten im Magen: Mensch sind diese 15-jährigen schön laut! Kaum ist eine Stunde vergangen, zeigt sich auch gleich bei sich sofort anfüllender Halle, was das junge Eppelheimer Quintett für Livequalitäten hat! Tiefe mächtige Gitarrensounds, Doublebass- Geboller, wummernder E-Bass und ein fast schon dämonisch klingender Sänger, welcher zusätzlich noch mit Gesangsstimme vom Gitarristen abgelöst wurde. Beim letzten Stück, einem Lied von THE WHITE STRIPES „Seven Nation Army“ sang sogar sehr überzeugend der Schlagzeuger, während der Gitarrist das Schlagzeug übernahm. REVOLT AND HAZE konnten auf eine stattliche Anzahl eigener Fans stolz sein, welche dann auch schon von Anfang an für hervorragende Stimmung sorgten, also ein Spitzen-Aufschlag in Richtung nächste Band.
Weiter ging das Programm mit der eigens für den Abend gegründeten Band FYM. Die 5 Musiker um Ex - SUPAFLY Frontmann Athi legten ein gar heißen Ballwechsel an rockigen Coversongs nach, welche das Publikum zum ersten Mal so richtig in Bewegung setzte. Hits der Bands LINKIN PARK, LIVING COULOUR und STAIND garantierten Schweißfluss und richtig gute Live Stimmung! Die Band gab alles und am Ende wollten sie eigentlich schon gar nicht mehr von der Bühne, da die 5 sich gerade erst richtig eingespielt hatten. Der Abpfiff kam aber dennoch rechtzeitig, hatte sich doch schon die eine oder andere Saite vom Griffbrett verabschiedet.
Ein Schmetterball der Güteklasse A wurde kurz nach dem quasi Heimspiel von FYM abgeschossen, die Leimener RESPAWN INC. legten mit deutlich mehr „Heavyness“ nach, was auch sofort eine sehr „energetische“ Resonanz im Publikum erzeugte. Frontmann Fabz wusste ebenso wie sein Kollege Athi, richtig mit dem Publikum zu spielen und das kam einfach sehr gut an. Als wäre der Höhepunkt des Abends schon um 19 Uhr erreicht, als gäbe es kein Morgen mehr, die Fans des Quartetts dankten dem massiven Bühnensound der Band, welche nur eigene Songs spielte, mit ganzem Körpereinsatz.
Die Wieslocher GARDEN OF EDEN, ebenfalls längst keine Unbekannten mehr in der Gegend, wussten den RESPAWN INC. Schmetterball gekonnt zu parieren und glänzten ganz ohne Schwermut, mit lockerflockigem Alternative/Punkrock eigener Prägung, ein Ballgefühl, welches einfach gefallen musste! Beim Publikum baggern mit einer Menge Sympathie, Energie und dem nötigen Rhythmus im Blut, das ist GARDEN OF EDEN!
Einen Rückpass fast schon unerwarteten Ausmaßes teilten die Kraichgauer „CHICKEN CHECKER“ aus. Schmatzend dreckiger Rock, verschwitzte Jeans und eine Poserbühnenshow wie man sie zuletzt bei PUSSY SISTER (RIDH 07) bewundern konnte! Der wilde Haufen um „Die Chefs“, „Barfly“ Members präsentierte deren deutschsprachigen Rock ganz im Sinne des Rotzrocks und wusste auch mit der Kraichgauer Version von AC/DC´s „Highway to Hell“ den Ball erfolgreich im gegnerischen Feld zu versenken. Zwei Daumen nach oben in Richtung Sinsheim!
Headliner „LAVA“ um Frontmann und Gitarrengenie Alex Auer zogen anschließend eine 2-stündige Rockshow auf höchstem Niveau ab, die besonders den älteren Teil des Publikums in heftigste Tanzbewegungen versetzte. Song-Recycling der besonderen Art war versprochen und LAVA hielt dieses Versprechen 100%-ig ein. Von „Get up stand up“ über “Voodo Chile” bis “Papa was a Rolling Stone” und “Burning down the house” floss ein Burner nach dem anderen lavamäßig in die Ohren.
Rock In Da Hall 2009 bedankt an dieser Stelle bei den weit über 300 zahlenden Gästen und den zahlreichen Helfern! Zusammengerechnet waren immerhin 450 Menschen in der Kurpfalzhalle!
Sowohl das Jugendzentrum, als auch die Jugendförderung, der Ringerverein sowohl als Sicherheitsdienst als auch als Versorger für Leib und Wohl, die Freiwillige Feuerwehr zum Auf-/Abbau und an der Kasse, als auch Mitglieder des Jugendgemeinderates, die Firma Powerline an der Technik, das DRK für die medizinische Notversorgung und last but not least, die Polizei als Schutztruppe; ermöglichten dieses sehr aufwändige Happening. Ihnen allen und zusätzlich den Bands und den vielen Ladengeschäften die die 5000 Farbflyer und Plakate verteilten bzw. aufhängten, gilt der Dank der Rock In Da Hall Veranstalter.