Dienst- oder Berufsjubiläen bekommen im flexibler werdenden Berufsleben immer mehr einen Stellenwert mit besonderer Note und werden somit seltener oder zur Rarität. Umso mehr gilt dies für Jubiläen mit einer Zeitdauer von 40 Jahren. Ein solch bemerkenswertes Jubiläumsereignis stand dieser Tage im Oftersheimer Rathaus an und der Jubilar war kein geringerer als der Chef des Hauses, Bürgermeister Helmut Baust persönlich. 40 Jahre im öffentlichen Dienst und zugleich bei ein und dem selben Dienstherren, der Gemeinde Oftersheim nämlich, war begründeter Anlass, ein wenig inne zu halten und den Jubilar und seine Berufslaufbahn angemessen im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Bürgersaal des Neuen Verwaltungsgebäudes zu würdigen. Um den Jubilar hatten sich zahlreiche Gratulanten geschart, unter ihnen Landrat Dr. Schütz, die Vorgänger im Amt und Ehrenbürger Karl Frei und Siegwald Kehder, Ehrenbürger Otto Heger, Amtskollegen aus der Nachbarschaft, Pfarrer, Rektoren, ehemalige und aktive berufliche Weggefährten und Personalvertreter. Freundliche Worte der Begrüßung und zur Einführung in die Ehrungsveranstaltung sprach Bürgermeisterstellvertreter Janfried Patzschke, der dann das Wort seinem Stellvertreter-Kollegen Oskar Jahn für die Laudatio im Namen und Auftrag des Gemeinderates überließ. Bürgermeisterstellvertreter Jahn beleuchtete darin mit beinahe analytischem Anspruch die Frage nach Herkunft und Bedeutung eines Dienstjubiläums und versuchte dabei in bemerkenswerter und interessanter Weise Antworten zu finden, die auch heute noch vor dem Hintergrund des aktuellen Jubiläums des Oftersheimer Bürgermeisters Bestand haben können. Er untersuchte den Begriff des Dienstes in seinem Ursprungssinne ebenso feinsinnig wie die Herkunft des Ereignisses „Jubiläum“, dessen Wurzeln er weit zurückliegend im Mittelalter vermutete und einem jüdischen Volksbrauch zuschrieb. Zum aktuellen Jubiläum überleitend bemerkte Jahn dann den für die Oftersheimer Bürgermeister allgemein gültigen Satz: „Wer Verantwortung trägt, dient auch“.
Tragen in diesem Sinne heiße nicht Lasten bewegen sondern Antworten geben für jetzt und in die Zukunft reichend mit dem Ziel einer unverwechselbaren und lebendigen Gemeinde. Die Bilanz der hervorragenden Aktivitäten der letzten 3 Jahre sei beeindruckend und könne auch als Bestätigung dafür gelten, dass Helmut Baust die von den Wählern in ihn eindrucksvoll gesetzten Erwartungen nicht enttäuscht habe. Sie drücke die Vielfalt des Engagements und der Problemstellungen der Gemeinde und als Bürgermeister aus, der mit Mut, Fleiß, Fantasie und Tatkraft aber auch mit deutlicher Zielsetzung zu Werke gehe. Somit könne ihm attestiert werden, dass er seiner Gemeinde mit Hingabe und aller Kraft diene. Für seine treuen Dienste sei ihm deshalb zu danken und als äußeres Zeichen dieses Dankes überreichte Bürgermeisterstellvertreter Jahn unter dem Beifall der Anwesenden nicht nur die obligatorische Ehrengabe sondern auch den Motiv-Ehrenteller der Gemeinde. Die Laudatio endete schließlich mit guten Wünschen für die Zukunft und dem Wunsch auf weiterhin gute und erfolgreiche Zusammenarbeit. Die Gattin des Bürgermeisters, Marianne Baust, wurde selbstverständlich in die Dankadresse einbezogen; ein Blumenstrauß sollte als kleine Geste der Anerkennung auch die Bedeutung einer verständnisvollen Bürgermeistergattin zum Ausdruck bringen.
Landrat Dr. Schütz bestätigte anschließend dem Jubilar, im Jahr 1998 die hervorragende Arbeit von seinem Vorgänger Siegwald Kehder nahtlos übernommen und auf hohem Niveau fortgeführt zu haben. Trotz großer fachlicher Qualifikation und kühler Rechnereigenschaft sei er Mensch geblieben. Diese Qualitäten hätten die Oftersheimer Bürgerinnen und Bürger mit einem hohen Vertrauensvorschuss anerkannt. Im Bild der Gemeinde spiegle sich wieder, dass der Bürgermeister zusammen mit dem Gemeinderat viel Kreativität an den Tag gelegt habe. Auch die gute Arbeitsatmosphäre in Oftersheim sei lobend zu betonen, denn hier rangiere Sachpolitik vor Parteiengezänk und dies sei auch dem Landrat nicht entgangen. Dr. Schütz betonte ferner auch das außergewöhnliche Engagement der Gemeinde in Sachen Jugendarbeit ohne dabei Seniorenbelange zu vernachlässigen und dies alles bei hervorragend geordneten Gemeindefinanzen. Der Landrat bestätigte schließlich, dass der Landkreis mit Oftersheim keine Probleme habe und überreichte mit entsprechenden Glückwünschen die Ehrenurkunde des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg sowie ein kleines, wohl ausgesuchtes Präsent.
Weitere Gratulanten mit kurzen Redebeiträgen waren Ingrid Gärtner vom Personalrat des Rathauses und Bürgermeister Dallinger aus Schwetzingen. Beide lobten die gute Zusammenarbeit mit dem Jubilar. Von den Bürgermeisterkollegen seien besonders die sachlichen und ausgewogenen Ratgeberdienste von Helmut Baust geschätzt, die zu seinem hohen Ansehen geführt hätten.
Der Schlussteil der Feier war natürlich dem Jubilar selbst vorbehalten, der sich zunächst sehr geehrt fühlte in Anbetracht der großen Resonanz auf die Einladung des Gemeinderats, dem er ausdrücklich dafür dankte. Mit Freude registrierte er die Anwesenheit seiner beiden Amtsvorgänger und Lehrmeister Altbürgermeister Karl Frei und Altbürgermeister Siegwald Kehder sowie Kämmerervorgänger Herbert Pfeiffer. Sein Dank galt auch den beiden Bürgermeisterstellvertretern für ihr Engagement bei der Gestaltung der Ehrung, bevor er dann auch mit etwas Wehmut an vergangene Zeiten erinnerte, und von selbstverständlicher Pflichterfüllung sprach im unermüdlichen Einsatz für seine geliebte Heimatgemeinde. Höhen und Tiefen eines 40-jährigen Berufslebens wurden, teilweise auch mit amüsanten Anekdoten gewürzt, ebenso angesprochen wie die geschätzte und dankenswerte Unterstützung oder der Rat von Wegbegleitern. Auf sein jetziges verantwortungsvolles, manchmal schwieriges Amt zielend bemühte Bürgermeister Baust auch den bekannten Spruch: „Allen Menschen recht getan.........“ und folgerte schließlich trotzdem positiv und optimistisch, dass er seine Aufgaben mit großer Freude verrichte. Menschen helfen, die Hilfe benötigen, die Gemeinde zusammen mit Gemeinderat und Verwaltung für die Bürger zu gestalten und positiv fort zu entwickeln, bezeichnetet er als große Herausforderung, der er sich gerne stelle und für die er sich ganz einbringen möchte. Er dankte schließlich allen Anwesenden für Glückwünsche, ehrende Worte und Präsente und vergaß bei dieser Dankbekundung letztendlich auch nicht seine Ehefrau Marianne für ihr vielfaches Verständnis und ihre Geduld.