Als eine der ersten Frühlingsboten verlassen Frösche und Kröten ihre Winterquartiere und begeben sich auf Wanderschaft. Die frostige Jahreszeit haben die Kröten in Winterstarre im lockeren Boden verbracht. Ende Februar bzw. im März machen sich die Tiere auf die Wanderung zu ihren Laichbiotopen. Aufgrund der zur Zeit warmen Witterung und dem feuchten Klima, hat die Wanderung dieses Jahr bereits begonnen.
Leider ist der Weg zu den Laichgewässern nicht gerade einfach. All zu oft wird der Weg zum Laichbiotop von einer Straße gekreuzt. Die Oftersheimer Kröten haben sich ausgerechnet den Oberfeldweg und einige Straßen in der Siedlung für ihre nächtlichen Wanderungen ausgesucht. Die Wege und Straßen sind asphaltiert , wärmen sich daher tagsüber auf und dienen den Kröten dann in den späten Abend- und Nachtstunden als Wärmelieferant. Die Amphibien nehmen Strecken von gut 3 km auf sich – ganz enorm, bedenkt man die Körpergröße und die Tatsache, dass die Weibchen die Männchen den ganzen Weg auf dem Rücken tragen.
Die Tiere verirren sich in den Ort, weil sie dort nach Teichen, Tümpeln und dergleichen suchen und zum Glück manchmal auch fündig werden. In den vergangenen Jahren haben sich einige Teichbesitzer bereit erklärt, Hindernisse, die die Kröten bislang von den Teich-en abgehalten haben, zu entfernen. Es wäre schön, wenn sich noch mehr Teichbesitzer daran ein Beispiel nehmen würden.
Am Laichgewässer angekommen wickeln die Weibchen ihre Eischnüre, die aus 4000 bis 5000 Eiern bestehen, um Wasserpflanzen, wo sie von den Männchen besamt werden. Anschließend suchen die Kröten ihren Sommerlebensraum auf. Nach etwa 12 Tagen schlüpfen die jungen Larven. Diese haben die typische Kaulquappengestalt und sind ganz schwarz. Man geht davon aus, dass nach drei Jahren eines der Tiere von ursprünglich 5000 Eiern die Geschlechtsreife erreicht.
Doch selbst wenn ausreichend Laichgewässer zur Verfügung stehen, bedeutet bereits der Weg dorthin für viele Kröten den sicheren Tod. Die größte Gefahr für die Kröten stellen hierbei die Autofahrer dar. In den nächsten Tagen werden daher an den betroffenen Stellen wieder Hinweisschilder aufgestellt. Alle Verkehrsteilnehmer werden um erhöhte Aufmerksamkeit gebeten. Besonders in den Abend- und Nachtstunden sollte der Fuß vom Gaspedal genommen werden. Nur so kann man die Tiere rechtzeitig erkennen und ihnen entsprechend ausweichen.