Ehrungsveranstaltung 2008 der Gemeinde Oftersheim
Die eifrigen Blutspender, die erfolgreichen Sportler der Gemeinde und Werner Dietl für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement in der evangelischen Kirchengemeinde standen im Mittelpunkt, als Bürgermeister Helmut Baust am vergangenen Donnerstag, 05.06.2008, zahlreiche Mitbürger zum Ehrungsabend im Bürgersaal begrüßte. „Es ist eine besondere Freude, Menschen, die sich viele Jahre lang in den Dienst der Allgemeinheit stellen, die aus verschiedenen Beweggründen immer für andere da sind, im besten Sinne Demokratie leben und unverzichtbare Säulen für eine humane Gesellschaft geworden sind, zu ehren und ihnen Dank und Anerkennung auszusprechen“, sagte Baust über „die herausragenden Leistungen, die in gewisser Regelmäßigkeit gewürdigt werden müssen und nicht als selbstverständlich erachtet werden dürfen“. Die Bedeutung des Ehrenamtes könne gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Die Gesellschaft vollziehe einen beunruhigenden Wandel hin zu einer Ellenbogengesellschaft, deren Ideal das höchste Maß an Selbstverwirklichung sei. Leider bleibe die Menschlichkeit zunehmend auf der Strecke. Vor allem Kinder und Jugendliche stünden schon von Kindesbeinen an unter Leistungsdruck und müssten sich beinahe ohne Verschnaufpause auf hohem Niveau bewähren, „dabei werden sie viel zu früh in die Rolle von Leistungsträgern gedrängt“. Und auch in Manager- und Führungskräfteseminaren und vielen Werbespots werde der selbstorientierte Egoist vorgelebt, dessen Willen keinerlei Grenzen gesetzt sind.
Aber aus einer Gruppe – bestehend aus den besten Individualisten – werde keine Einheit, „wenn sich kein Wir-Gefühl innerhalb dieser Gruppe entwickelt, wenn kein Teamgeist vorhanden ist“. Das ständige Erfüllen der eigenen Wünsche führe immer nur zu kurzen, flüchtigen Glücksgefühlen. „Ein dauerhaftes Gefühl des Glücks und der Erfüllung“ erreiche man nur durch das Erfüllen der Wünsche und Bedürfnisse anderer hob Baust hervor und zitierte Antoine de Saint-Exupéry, den Autoren des „Kleinen Prinzen“: „Die schönste Freude erlebt man immer da, wo man sie am wenigsten erwartet.“. Und einem kleinen Teil der Menschen, die ihre eigenen Interessen zurückstellen, sich einbringen in die Gesellschaft, sich ehrenamtlich engagieren und ihren Teil zu einer lebenswerten Zukunft beitragen, konnte Bürgermeister Baust an diesem Abend öffentlich danken.
Ehrung der Blutspender
Das Blutspenden ist schon lange unter dem Dach des DRK zu einer großen Hilfsbewegung für Verletzte und Kranke geworden, die von Bürgermeister Helmut Baust zu Beginn seiner Ehrungsansprache besonders ausdrücklich gewürdigt wurde. Blutspender tragen nach Meinung des Bürgermeisters mit Ihrer Blutspende keineswegs selbstverständlich dazu bei, Verletzten helfen und Leben retten zu können.
Die Spenderinnen und Spender, die diesmal zur Auszeichnung anstanden, hätten 10, 25, 75 und 100 Mal unentgeltlich Blut gespendet und damit gezeigt, dass ihnen diese beispielgebende Hilfeleistung eine ständige Verpflichtung ist. Da die zur Verfügung stehenden Blutkonserven ständig erneuert werden müssen, appellierte der Bürgermeister an alle Bürgerinnen und Bürger, den Blutspendedienst aktiv zu unterstützen und regelmäßig an den Blutspendenaktionen teilzunehmen. Die nächste Blutspendeaktion in Oftersheim findet am Freitag, 25. Juli 2008, in der Kurpfalzhalle statt.
Natürlich wären die regelmäßigen Blutspendenaktionen ohne die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Deutschen Roten Kreuzes nicht vorstellbar, denen sein ausdrücklicher und herzlicher Dank galt. Bürgermeister Baust dankte dann den zahlreichen Spenderinnen und Spender im Namen der vielen unbekannten Verletzten und Kranken mit der Bitte, der guten Sache auch weiterhin treu zu bleiben.
Folgende Personen erhielten vom Bürgermeister und Vertretern des DRK Oftersheim Dankurkunden nebst Ehrennadeln und einem Präsent der Gemeinde:
Für 10-maliges Blutspenden (Ehrennadel in Gold):
Isabelle Donnart, Marianne Hamprecht, Waltraud Herbrik,
Gabriele Huber, Eva-Maria Kurz, Erika Toth, Daniel Becker
Dieter Hamprecht, Rainer Ludwig, Dr. Tobias Ober,
Jens Volpp, Norbert Weber
Für 25-maliges Spenden (Ehrennadel in Gold mit goldenem Lorbeerkranz und eingravierter Spendenzahl 25):
Mariana Grosser, Christa Stumm, Irmgard Thiele
Für 75-maliges Blutspenden (Ehrennadel in Gold mit goldenem Eichenkranz und eingravierter Spendenzahl 75):
Karl-Heinz Sowarsch
Für 100-maliges Blutspenden (Ehrennadel in Gold mit goldenem Eichenkranz und eingravierter Spendenzahl 100):
Heinz Rösch
Ehrung von erfolgreichen Sportlern
Bürgermeister Helmut Baust begann seine Laudatio an die Adresse der erfolgreichen Sportler mit der Würdigung des Vereinslebens in der Gemeinde und deren Stellenwert in einer intakten Gesellschaft.
Oftersheim sei eine intakte und funktionierende Gemeinschaft und ein wichtiger und unerlässlicher Baustein hiervon seien die örtlichen Vereine, ohne die ein aktives, abwechslungsreiches und interessantes Gemeindeleben nicht vorstellbar wäre. Wo sonst als in Vereinen und Organisationen könnten beispielsweise junge Sportler ihre Leistungen erbringen und sich messen, wo sonst fänden so viele soziale Kontakte zwischen Alt und Jung, zwischen Menschen verschiedener Herkunft statt.
Der Bürgermeister appellierte an die jungen Menschen von heute, die jungen Sportler, den Nachwuchs in Musik- und Gesangsvereinen, und an alle, die vom ehrenamtlichen Engagement anderer profitieren, sich ein Beispiel zu nehmen, sich einzubringen in die Ehrenamtsarbeit nach Beendigung ihrer aktiven Zeit, und damit etwas zurückzugeben von dem, was sie heute erfahren dürfen. Bereit sein, mitzugestalten und Mitverantwortung zu übernehmen müsse die Devise lauten.
Der Bürgermeister widmete sich dann den jungen Sportlerinnen und Sportler aus Oftersheim, die durch herausragende Leistungen besondere Erfolge erzielen konnten und somit die öffentliche Anerkennung und Wertsachätzung verdient hätten, denn sportliche Spitzenleistungen fallen in der Regel nicht in den Schoß und erfordern ein Höchstmaß an Einsatzbereitschaft, mehr als einmal an seine Leistungsgrenze zu gehen und diese ausloten. Sport sei auch Training für das tägliche Leben, denn er stehe für Prinzipien wie Leistung, Wettbewerb und Chancengleichheit, ohne die der Sport ebenso wenig auskommen kann wie unsere Gesellschaft insgesamt.
Natürlich sei auch die Gemeinde stolz auf ihre erfolgreichen Sportler, zumal sie ein klein wenig im einen oder anderen Fall zu den Erfolgen beiträgt durch die Sorge für gute Sportstätten und durch die Unterstützung im Rahmen der Möglichkeiten der Vereinsförderung gerade auch in nicht ganz einfachen Zeiten. Vor dem Ehrungsreigen erwähnte der Bürgermeister noch die tollen Erfolge von zwei Handballmannschaften, die zeigen, dass die Rhein-Neckar-Region eine „Talentschmiede“ im Handballsport ist:
- Süddeutsche Meisterschaft B-Jugend der HG Oftersheim/Schwetzingen und gleichzeitig Qualifikation für das Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft gegen Dortmund und Startberechtigung für die Baden-Württemberg-Oberliga für die A-Jugend in der nächsten Saison. Die Würdigung durch die Gemeinde wird im Rahmen einer vereinsinternen Ehrungsveranstaltung erfolgen.
- Ausgezeichneter vierter Platz der Handballmannschaft der Schwetzinger Karl-Friedrich-Schimper-Realschule, mit Spielern der HG Oftersheim/Schwetzingen, die damit die Kurpfalz glänzend im Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin vertreten hat.
Der Ehrungsreigen begann dann mit den jungen erfolgreichen Sportlern aus Oftersheim, die ausschließlich dem TSV 1895 Oftersheim angehören. Die Sportler des Judo-Clubs konnten bereits letztes Jahr zeitnah für ihre Erfolge geehrt werden und auch aktuelle Erfolge wurden erzielt, die allerdings erst nächstes Jahr berücksichtigt werden können.
Dem TSV und allen, die zu diesen Erfolgen beigetragen haben, galt die herzliche Gratulation des Bürgermeisters verbunden mit Dank und Anerkennung aussprechen. Es waren dies jeweils mit Überreichung von Urkunden und Ehrengaben:
Nicolai Zech
1. Platz Baden-Württembergische Bestenliste Zehnkampf A-Jugend
1. Platz Baden-Württembergische Meisterschaft Zehnkampf A-Jugend
9. Platz Deutsche Bestenliste Zehnkampf A-Jugend
Markus Bürger
1. Platz Badische Bestenliste Hochsprung
Beate Gerstner
3. Platz Süddeutsche Meisterschaft Juniorinnen im Hochsprung
3. Platz Baden-Württembergische Meisterschaft Juniorinnen im Hochsprung
3. Platz Baden-Württembergische Meisterschaft Frauen im Hochsprung
Landesliga-Mannschaft der Frauen bestehend aus:
Kerstin Jungmann, Lena Schleich, Katharina Nieswandt, Anuschka Zech, Beate Gerstner
1. Platz in der Badischen Mannschaftsmeisterschaft in der Landesliga der Frauen (jeweils Mannschaftsurkunde und Buchpräsent)
Es folgten dann in großzügiger Auslegung der Richtlinien Ehrungen (Altersgrenze 14 Jahre) für Athletinnen unter 14 Jahren. Es sei erfreulich – so Bürgermeister Baust – dass auch dieses Jahr wieder zahlreiche Jungsportler beachtenswerte Erfolge erzielen konnten. Allein die Anzahl der heute zu ehrenden Jungathletinnen zeige, dass die Jugendarbeit in den Vereinen ausgezeichnet ist.
Zunächst Einzelehrungen (Urkunde und Präsent):
Malaika Mihambo
Badische Meisterschaft Blockwettkampf Sprint/Sprung
Deutsche Bestenliste 1. Platz Hochsprung Jahrgang 1994 mit 1,66 m
Baden-Württembergische Bestenliste 1. Platz:
- Hochsprung: 1,66 m (Badischer Rekord 2007)
- Weitsprung: 5,42 m
- Block Sprint/Sprung: 2712 P. (Badischer Rekord 2007)
- 4 x 75m Staffel 38,56 Sek. (Badischer Rekord)
- Vierkampfmannschaft 9744 P. (Badischer Rekord 2007)
- Dreikampfmannschaft 7521 P.
Carina Frey
Baden-Württembergische Bestenliste 1. Platz:
- 75m 9,89 Sek.
- 4 x 75m Staffel 38,56 Sek. (Badischer Rekord 2007)
- Vierkampfmannschaft 9744 P. (Badischer Rekord 2007)
- Dreikampfmannschaft 7521 P.
Marie Kias
Baden-Württembergische Bestenliste 1. Platz:
- 4 x 75m Staffel 38,56 Sek. (Badischer Rekord 2007)
Eileen Dudda
Baden-Württembergische Bestenliste 1. Platz:
- 4 x 75m Staffel 38,56 Sek. (Badischer Rekord 2007)
- Vierkampfmannschaft 9744 P. (Badischer Rekord 2007)
- Dreikampfmannschaft 7521 P.
Mannschaftsehrung für 1. Platz Badische Schülermannschaftsmeisterschaft DSMM Gr. 1 (mit Mannschaftsurkunde und Buchpräsent):
Malaika Mihambo, Carina Frey, Marie Kias, Eileen Dudda, Laura Wernicke, Vanessa Berlinghof, Anna-Lena Braun, Chantal Berg, Luisa Hirsch, Alina Berlinghof, Sophie Neuer
Gemeindeehrung für langjährige ehrenamtlich tätige Personen in der Gemeinde; Bürgerplakette in Silber für Werner Dietl
Für den Bürgermeister war es erkennbar eine große Freude, ein Paradebeispiel für ehrenamtliches Engagement im kirchlichen Bereich zu ehren. Die evangelische Kirchengemeinde sei unweigerlich mit dem Namen Werner Dietl verbunden und umgekehrt natürlich auch. Werner Dietl durfte aus den Händen des Bürgermeisters im Namen des Gemeinderats die Bürgerplakette in Silber empfangen verbunden mit herzlichen Glückwünschen und Worten des Dankes und der Anerkennung.
Das über die Vereinsarbeit gesagte gelte selbstverständlich in gleichem Maße für die ehrenamtliche Arbeit in den Kirchengemeinden – denn auch sie sei unverzichtbar sowohl für die Gesellschaft insgesamt auch die Gemeinschaft hier vor Ort.
Werner Dietl habe sich fast ein Vierteljahrhundert (24 Jahre lang) als Kirchengemeinderat nicht nur für die Belange der evangelischen Kirchengemeinde sondern für ein solidarisches Zusammenleben in der Gemeinde unermüdlich eingesetzt. Nach seiner Wahl zum Kirchengemeinderat 1983 übernahm Werner Dietl 1987 den stellvertretenden Vorsitz und 1990 wurde er zum Vorsitzenden des evangelischen Kirchengemeinderats gewählt. Dieses Amt hatte er bis zu seinem Ausscheiden im letzten Jahr inne inkl. der Mitgliedschaft in der Bezirkssynode Schwetzingen.
Als Vorsitzender des Kirchengemeinderats hatte Werner Dietl die evangelische Kirchengemeinde in allen öffentlichen Belangen vertreten beispielsweise im Kindergartenkuratorium, wo er die Rahmenbedingungen und Strukturen der evangelischen Kindergärten und deren positives Bild in der Öffentlichkeit maßgeblich mitgestaltete.
Nach innen wie außen habe er sich beispielhaft engagiert und Maßstäbe gesetzt. Das solidarische Zusammenleben in der Gemeinde, die Einbindung der Kirche in das örtliche gesellschaftliche Leben war ihm ein großes Anliegen, besonders auch das Zusammenwirken über Konfessionen hinweg im Rahmen der in Oftersheim gut funktionierenden ökumenischen Bewegung.
Auch an die beachtlichen und zahlreichen Bauprojekte in der evangelischen Kirchengemeinde wurde erinnert, so u.a. an die Sanierung des Kirchturms, die große und umfassende Renovierung der Christuskirche, an den Bau des neuen Gemeindesaals am Gemeindepark, die umfassende Sanierung des Martin-Luther-Kindergartens in der Bismarckstraße, oder auch den Ausbau des Peter-Gieser-Kindergartens.
Sicher war Herr Dietl nicht nur hierbei eine wichtige und unerlässliche Hilfe und Unterstützung für die Pfarrer und Kirchengremien, attestierte der Bürgermeister weiter. Manches Projekt wäre ohne ihn sicher weniger erfolgreich oder schwieriger verlaufen und Dank seines Engagements und Zutuns dürfe die Evangelische Kirchengemeinde heute mit Stolz und Genugtuung auf ein funktionierendes Gemeinwesen über die kirchlichen und religiösen Aufgaben und Funktionen hinaus blicken.
Es sei schließlich auch erfreulich, dass Werner Dietl sein Engagements mit Ablauf der Amtszeit nicht völlig beendete sondern das Begonnene, die Baumaßnahmen, auch zu Ende zu bringen und im Hintergrund mit Rat und Tat zur Verfügung stehen werde.
Der Bürgermeister sprach abschließend die Glückwünsche der Gemeinde aus, verbunden mit guten Wünschen für das Privatleben noch viele lange Jahre und überreichte nebst Urkunde die Bürgerplakette in Silber. Natürlich vergaß der Bürgermeister nicht, der ebenfalls langjährig in der Kirchengemeinde engagierten Ehefrau Elsbeth Dietl auch mit Blumenstrauß zu danken für ihre verständnisvolle Begleitung.