Ein Hauch von Nashville
Dass die Kurpfalz im Allgemeinen und Oftersheim im Speziellen nicht unbedingt mit Country-Musik in Verbindung gebracht wird, das geriet am vergangenen Sonntag in Vergessenheit, als die „Arizona – Country Music Band“ im Gemeindepark zum Tanz – oder besser gesagt – zum Linedance aufspielte. Es kam einem so vor, als wäre Oftersheim seit jeher ein Begriff in der Country-Szene. 300 gut gelaunte Besucher, Fransenjacken, Jeanshosen, Cowboyhüte und -stiefel in Hülle und Fülle und dazu Sonnenschein und angenehme Temperaturen – die Rahmenbedingungen waren also optimal für ein Country Music-Konzert. Und Bandleader Hans-Walter Stobbe und seine „Gunmen“ Roland Lenz und Manfred Schüssler ließen sich nicht zweimal bitten. Choreographisch unterstützt von den Mitgliedern mehrerer Country Dance Clubs aus Darmstadt und Umgebung, die ihren Lieblingen in die Hardtwaldgemeinde gefolgt waren und die Songs mit Linedance-Einlagen untermalten, trat das Trio zweifelsfrei den Beweis an, dass Country-Musik und Oftersheim zusammenpassen wie Nadel und Zwirn.
Das Dreiergespann aus dem Main-Kinzig-Kreis hatte viele „Perlen“ und Klassiker der Country Music im Gepäck und lud das Publikum zu einer akustischen Reise durch die endlosen Weiten der amerikanischen Prärie ein. Mit fetzigen und treibenden Stücken, wie „Liza Jane“ von Vince Gill, Don Gibsons legendärem „Oh lonesome me“ oder dem sehr schnell fahrenden „Southbound Train“ von Travis Tritt sorgten „Arizona“ für viel Leben und Bewegung im Park. Bei den vielen wippenden Füßen, kreisenden Hüften und Linedance-Einlagen hätte man die Veranstaltung getrost unter das Motto „Let’s move the Park“ stellen können. Wie breit gefächert das musikalische Spektrum von Hans-Walter Stobbe und seinen Mannen ist, war am vergangenen Sonntag nicht nur für eingefleischte Country-Fans sondern auch für Laien zu hören. Ob Country-Klassiker, wie Johnny Cash’s „Folsome Prison Blues“, New Country-Knaller wie “You're going through hell (before the devil even knows") von Rodney Atkins oder “Start the Car” von Travis Collins oder melancholische Balladen wie Allan Jacksons wunderschöner Song mit indianischen Einflüssen “Chattahoochee” oder “Seminole Wind” von John Anderson – mit ihrer Spielintelligenz machten Arizona in jeder Sparte der Country-Musik eine sehr gute Figur. Außerdem streute das Trio immer wieder kleine Geschichten in das abwechslungsreiche Programm ein, sodass dem Publikum die Songtexte, die sich u.a. mit der landschaftlichen Schönheit der Everglades, problematischen Lebenssituationen, denen man die Stirn bieten muss, Einsamkeit und unerfüllter Liebe beschäftigen, nicht verborgen blieben.
Bevor die „Arizona – Country Music Band“ in den Zugabenteil wechselte, zeigte sich Bürgermeister Helmut Baust begeistert ob des großen Zuspruchs bei der letzten Veranstaltung von „Musik im Park“ in diesem Jahr und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die Besucher der beliebten Veranstaltungsreihe auch im nächsten Jahr die Treue halten werden.
Allen Helfern, die zum Gelingen der musikalischen Veranstaltung beigetragen haben sowie der EnBW gilt ein herzliches Dankeschön. Weitere Informationen zur „Arizona – Country Music Band“ sind unter www.arizona-countrymusic.de erhältlich. Klicken Sie einfach mal rein.