Judo-Club Oftersheim ehrt Christiane Kennedy aus Texas
Zum 25-jährigen Bestehen des Judo Clubs Oftersheim hat der JCO eine große Feier mit entsprechendem Rahmenprogramm geplant. Allerdings musste der ursprünglich festgelegte Termin durch Krankheit einzelner Gründungsmitglieder verschoben werden.
Nachdem das Oftersheimer Mädel Christiane Klein, verheiratete Kennedy, zugesagt hatte und aus Texas extra wegen dieses besonderen Ereignisses nach Oftersheim eingeflogen war, hat sich der JCO-Vorstand kurzfristig entschlossen, für Christiane im kleinen Rahmen zusammenzukommen, um ihre außerordentlichen Erfolge zu würdigen. In gemütlicher Runde erzählte man sich schöne Anekdoten aus früheren Zeiten und Christiane erzählte über ihren Werdegang, was die Anwesenden immer mehr in Erstaunen versetzte.
Nachdem sie mit sechs Jahren beim PSV Heidelberg mit Judo begann, wechselte sie kurz danach zum Judo-Club Oftersheim und festigte ihre Wurzeln bei diesem außerordentlichen Verein, wie Christiane selbst sagt. Als beste Oftersheimer Judokämpferin aller Zeiten kann sie auf viele badische Meisterschaftstitel, drei süddeutsche Titel, zweiter Platz bei deutschen Meisterschaften und die Bronzemedaille bei der internationalen deutschen Meisterschaft in Berlin zurückblicken. Der absolute Höhepunkt ihrer Judokarriere war jedoch die Qualifikation zur Europäischen Judomeisterschaft. Christiane Kennedy wurde von Werner Keller für diese Leistungen mit einem Präsent ausgezeichnet.
Im sportlichen Bereich war Judo jedoch nur die eine Erfolgsgeschichte. Ihre Liebe zu Tieren, insbesondere zu Pferden hat ihre Persönlichkeit in anderer Richtung sehr stark geprägt, was sie wie Judo bis heute nicht mehr losließ. Nachdem Christiane mit 17 Jahren eine Ausbildung zur Industriekauffrau erfolgreich abgeschlossen hatte und ihren Beruf engagiert ausübte, hat sie ihre Verbundenheit zu Pferden in konsequenter Art parallel zum Beruf ausgebaut.
Zu ihrem Judo war sie im Springreiten sehr erfolgreich aktiv. Als sie hier an ihre Grenzen stieß, wechselte sie zum Westernreiten. Aber auch das Westernreiten forderte sie nicht voll, und somit war der Weg zum Cutting eingeleitet. Zur Erläuterung, Cutting ist wie in den Westernfilmen gezeigt, das Rindertreiben von der Herde. Damit aber nicht genug, Christiane war während dieser Zeit auch vier Jahre als Rodeoreiterin und im Barrel racing aktiv. Das Training von Pferden war hierbei zusätzlich obligatorisch.
Da Amerika auch heute noch für Abenteurer wie Christiane unvorstellbare Möglichkeiten bietet, entschloss sie sich 1998, um ihre Arbeit mit Pferden auszubauen, nach Texas überzusiedeln. Die ersten drei Jahre in Texas war sie in einem Tierheim, einer Tierarztpraxis und einer Ranch beschäftigt.
Danach zog es sie nach Washington in eine Autowerkstatt als assistant manager (stellvertretende Leiterin) wo sie auch noch ihr Hobby als Automechanikerin umsetzen konnte. Parallel zu diesem Job wurden von ihr für das Government (Regierung der USA) problematisch veranlagte Wildpferde eingeritten und nebenbei Hunde trainiert. Dass dies auch das Training von cattle dogs, Hunde zur Rinderherdenbetreuung beinhaltete, ist bei Christiane schon fast selbstverständlich.
Nach drei Jahren in Washington zog es Christiane zurück nach Texas. Dort kaufte sie sich eine Farm und züchtet nun Tiere, die sie je nach Art auch abrichtet. Hierzu gehören neben den für uns normal bekannten Tieren wie Pferden, Hunden, Katzen, Rindern, Schweinen, Ziegen, Hühnern auch Frettchen, Waschbären, Leguane und andere.
Wie sich Christiane äußerte, hat sie sich noch weit reichende Ziele gesetzt. Die Umsetzung und auch die Sicherstellung des bisher Erreichten ist gewährleistet durch den mit ihrem amerikanischen Ehemann gemeinsamen 2-jährigen Sohn, der schon jetzt die ersten Anzeichen zeigt, in die Fußstapfen seiner Mutter zu treten.
Ein kleiner selbständiger Verein wie der Judo-Club Oftersheim, ist stolz darauf, Mitglieder wie Christiane zu haben, die Strapazen auf sich nehmen, von Amerika nach Oftersheim zu fliegen, um an einem Jubiläum dabei sein zu können. Daher gilt der Dank des JCO Christiane Kennedy, die auch in der Mitte der Oftersheimer Bürger wieder sehr gerne gesehen war. Für ihre Zukunft wünschen wir ihr alles Gute, und dass sie wie bisher ihre hochgesteckten Ziele erreicht.