Senioren-Weihnachtsfeier in der Kurpfalzhalle
Schöne Bräuche und Traditionen soll man hegen und pflegen, zumal in der Vorweihnachtszeit, in jener Zeit, in welcher sich Besinnung, Erbauung und Inne halten Bahn brechen sollen. In den vergangenen Jahren allerdings ist die Besinnlichkeit allerorten meist einer Hektik und dem Konsumzwang zum Opfer gefallen, gut also, dass es immer noch kleine, wohltuende Inseln der vorweihnachtlichen Freude abseits des Trubels gibt. So ist es Jahr für Jahr in der Gemeinde ein guter Brauch, dass alle Bürger, die bereits das 70. Lebensjahr erreicht haben, zur großen Seniorenweihnachtsfeier eingeladen sind. Dann, unter dem heimeligen Schein der Kerzen, unter dem herrlichen Duft der Tannenzweige, da wird selbst ein großes Gebäude wie die Kurpfalzhalle im Handumdrehen ¬ und eben Dank der schönen Dekoration ¬ zu einer vorweihnachtlichen Stube. Damit die Seniorinnen und Senioren auch bestens den Weg in die Halle finden und danach wieder ebenso sicher nach Hause gebracht werden, dafür sorgt Jahr für Jahr, so auch heuer, der bewährte Fahrdienst des DRK-Ortsvereins. Was, Hand aufs Herz, wäre diese schöne Veranstaltung aber auch andererseits ohne die weiteren, emsigen und dienstbaren Geister, die für die Bewirtung verantwortlich zeichnen? Die Frauen der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde sorgten auch dieses Jahr einmal mehr dafür, dass es den vielen Gästen im Saal an nichts fehlen sollte, und stets blieb noch Raum für ein freundliches Lächeln für die Gäste, wurde nach deren Wünsche gefragt, wurde bei einem kleinen Plausch, solange das Programm noch nicht lief, so manches beredet. Für das Bühnenprogramm, welches liebe voll einstudiert worden war und bei den Seniorinnen und Senioren die vorweihnachtliche Freude noch intensivierte, waren die Schülerinnen und Schüler der Theodor-Heuss-Schule verantwortlich, die gemeinsam mit ihren Lehrern wunderschöne Darbietungen vorbereitet hatten. Bürgermeister Helmut Baust, als „Hausherr“ einmal mehr vorbildlicher Gastgeber, fand auch in diesem zu Ende gehenden Jahr einmal mehr die richtigen, zuweilen besinnlich-einfühlsamen, aber auch Mut spendeten und aufmunternden Worte und ließ die vergangenen elfeinhalb Monate Revue passieren ¬ aus Bundes- sowohl auch aus Gemeindesicht. Zuvor erfreuten die Kinder der 2. Klasse der Theodor-Heuss- und der Comeniusschule gemeinsam einerseits mit dem „Sternentanz“, andererseits mit dem Lied „Ich mag den Winter“. Einmal mehr fiel dabei auch die schöne Ausschmückung der Bühne auf, auf welcher drei prächtige Tannenbäume für einen schönen Blickfang sorgten.
Der Bürgermeister eröffnete seine Ansprache mit einem kleinen Appell, Weihnachten, überhaupt die Zeit zwischen den Jahren mit Besinnung und Innehalten zu gestalten, auch solle das Aufatmen im Vordergrund stehen. Geschäfte, die Politik und die Unterhaltungsindustrie sollten hierbei möglichst ruhen oder deutlich weniger aktiv sein bei realistischer Betrachtung werde dies aber, so Baust, mehr oder weniger eine utopische Vorstellung bleiben. Beim Rückblick auf das gerade ablaufene Jahr ging der Bürgermeister dann auf die sehr erfreulich verlaufene Fußballweltmeisterschaft ein. Hier hätte sich Deutschland als tolerantes und humorvolles, gast- und feierfreudiges Land präsentiert. Allerdings habe es auch genügend Negatives in den Schlagzeilen gegeben. So sei man direkt nach der WM möglicherweise knapp einem Terroranschlag entgangen, als in zwei Nahverkehrszügen Kofferbomben gefunden wurden, die zum Glück nicht explodiert seien, einem dennoch die Terrorbedrohung eindringlich vor Augen geführten hätten. Zudem sei der Nahe Osten einmal mehr von einem neuerlichen Gewaltausbruch erschüttert worden. Bei allen positiven Entwicklungen und Fortschritten habe man aber auch im abgelaufenen Jahr nicht so viel erreicht wie man gerne geschafft hätte. Dies treffe auch auf das örtliche Geschehen zu. Bürgermeister Baust: „Dennoch möchte ich mit Genugtuung und Zufriedenheit auf das ablaufende Jahr zu rückblicken“. Man resümiere ein sehr arbeitsreiches und ereignisreiches Jahr, mit zahlreichen Höhepunkten und Veranstaltungen. Ob das Projekt Badische Binnendünen, die Landtagswahlen, der 20. Museumstag, der Rückzug der Verwaltung in das sanierte Rathaus, das Ortsmittefest mit Kinder- und Jugendtag, der 25. Tag des Waldes, die Bürgermeisterwahl oder die Vorbereitungen für das Gemeindefest im kommenden Jahr, all dies habe die Gemeinde bewegt und vorangebracht. Sie seien aber auch überlagert gewesen von den Erschließungsmaßnahmen im Neubaugebiet Nord-West, bei denen es insbesondere bei den Maßnahmen entlang des Bahngeländes zu größeren Problemen und Ärgernissen gekommen sei. Außerdem streifte Baust die Sorgen mit der Karl-Frei-Sport halle, die man im April auf Grund der Einsturzgefahr des Daches habe sperren müssen. Im vergangenen Jahr habe der Gemeinderat und die Verwaltung wieder vieles auf den Weg bringen können¬ zum Wohle der Gemeinde und ihrer Einwohner. Er lobte zudem das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger. Sie seien Menschen die Verantwortung übernehmen, die sich für allgemeine Ziele und Interessen einsetzen und etwas für ihre Mitmenschen täten. Mit dem schön anzuschauenden Singspiel „Die kleinen Leute von Swabedo“ erfreuten im Anschluss daran die Theatergruppe der dritten Klasse, ferner der Chor der dritten und vierten Klasse so wie die Orffgruppe, bevor dann gemeinsam die wundervollen Weihnachtsweisen „Kalender, Kalender“ und „O Tannenbaum“ gesungen wurden.
Markus Wirth