Empfang im Rose-Saal anlässlich des 70. Geburtstags von Ehrenbürger und Bürgermeister i. R. Siegwald Kehder
„Ehre, wem Ehre gebührt“ ist eine Redensart, die aus gegebenem Anlass die Besonderheit der Wertschätzung eines Mitmenschen zum Ausdruck bringt. Dass der 70. Geburtstag von Bürgermeister i. R. und Ehrenbürger Siegwald Kehder ein solcher Anlass war, stand außer Frage. Somit war es für Bürgermeister Helmut Baust und den Gemeinderat eine Selbstverständlichkeit, ihm zu Ehren einen Geburtstagsempfang im Rose-Saal auszurichten, um die Gratulation in gebührender Weise in der Öffentlichkeit vorzunehmen und erneut angemessen Dank und Anerkennung für sein langjähriges erfolgreiches Wirken zum Wohle seiner Heimatgemeinde auszusprechen. Eingeladen waren ehemalige Berufskollegen und die aktiven Bürgermeister aus dem Umkreis, ehemalige langjährige und heutige Gemeinderäte, Personen des öffentlichen Lebens sowie ehemalige Mitarbeiter des Jubilars und heutige Verantwortungsträger der Verwaltung. Gekommen war trotz der Urlaubszeit eine stattliche Anzahl von Gratulanten aus der Gemeinde und der Nachbarschaft und dies war auch ein bemerkenswerter Ausdruck der Wertschätzung, die Siegwald Kehder auch heute noch in der Gemeinde und darüber hinaus nicht nur bei seinen beruflichen Weggefährten in der Region genießt. Dass sich neben Bürgermeister Helmut Baust 14 ehemalige und aktive Bürgermeisterkollegen, darunter Reinhard Franke aus Weinböhla, um den Jubilar scharten und sich ein regelrechtes Bürgermeister-Stelldichein gaben, darf als außergewöhnliche Besonderheit mit Seltenheitswert gelten.
Bürgermeister Helmut Baust blickte in seiner Laudatio auf die hervorragende berufliche Lebensleistung seines Amtsvorgängers zurück, der nahezu 48 Jahre im Rathaus, darunter 24 Jahre als Bürgermeister seiner Heimatgemeinde überaus erfolgreich gedient hatte. Die Aufzählung all seiner Engagements, Verdienste und Initiativen hätte den Rahmen des Empfangs gesprengt und so konzentrierte sich Helmut Baust auf die herausragenden Leistungen und Erfolge, die kennzeichnend waren für eine so überaus erfolgreiche Bürgermeisterkarriere. Bürgermeister Baust nannte die zahlreichen Baumaßnahmen und Projekte im Rahmen der Ortssanierung auch zur Erhaltung ortsbildprägender Bausubstanz (Rose-Saal, Jugendzentrum und Gemeindebücherei in Mannheimer Straße 67, Einrichtung eines Gemeindemuseums, Schaffung des Gemeinschaftshauses Mannheimer Straße 59 mit Vorbildcharakter etc.). Erwähnung fand auch sein erfolgreiches Bemühen um die innerörtliche Verkehrsberuhigung durch den Bau der Umgehungsstraße und der Bau der altengerechten Wohnanlage, die bekanntlich seinen Namen trägt.
Vieles andere sei in seiner Amtszeit auch in gut funktionierender Nachbarschaft in den Zweckverbänden erreicht worden durch entsprechendes Engagement des Jubilars. Dass die Partnerschaft mit Weinböhla Bestandteil seiner Positivbilanz ist, dokumentierte die Anwesenheit des Amtskollegen Reinhard Franke aus der Partnergemeinde. Nicht unerwähnt blieben auch seine Verdienste im Bereich des Natur- und Umweltschutzes und in diesem Zusammenhang seine Initiativen zur Schaffung des „Tag des Waldes“. Ein bedeutendes und wohl wichtigstes Merkmal seines Handelns sei aber vor allem sein verantwortungsbewusster Umgang mit den Gemeindefinanzen gewesen. Sparsamkeit, Pflichtbewusstsein und unermüdliches Engagement für die Gemeinde und ihre Bürger seien Attribute mit Vorbildcharakter auch für heutige Verantwortungsträger.
Viele Aktivitäten der letzten Jahre seien nur auf der mit Weitblick geschaffenen Basis möglich geworden, attestierte er seinem Amtsvorgänger. Somit sei ihm anlässlich des Ausscheidens aus dem Amt 1998 zu Recht die Ehrenbürgerwürde als höchste Auszeichnung einer Gemeinde überhaupt zuteil geworden. Die Wertschätzung für das Lebenswerk von Siegwald Kehder fand auch in der Ernennungsurkunde angemessenen Ausdruck u. a. wie folgt: „Die Gemeinde Oftersheim hat sich unter Führung von Bürgermeister Siegwald Kehder dank seines ernormen Fachwissens und unermüdlichen Einsatzes zu einer lebens- und liebenwürdigen Gemeinde mit großem Wohn- und Freizeitwert auf solider Finanzgrundlage weiterentwickelt.
Er hat die Gemeinde in hervorragender Weise repräsentiert und ihr Ansehen in hohem Maße gefördert und für Oftersheim sehr gute Zukunftsperspektiven geschaffen“. Dem wollte und konnte Bürgermeister Baust nichts hinzufügen, denn dies habe an Aktualität nichts eingebüßt. Abschließend sprach er namens des Gemeinderats, der Verwaltung sowie der gesamten Einwohnerschaft die herzliche Gratulation aus und wünschte dem Jubilar noch viele schöne Jahre bei guter Gesundheit, verbunden mit dem ausdrücklichen Dank auch für zurückliegende und bevorstehende Aktivitäten im Rathaus während des wohlverdienten Ruhestandes. Natürlich durfte auch ein kleines Präsent nicht fehlen, das mit dem Wunsch auf weiterhin gute Zusammenarbeit überreicht wurde.
Ans Rednerpult schritt dann der frühere Amtskollege und langjährige Weggefährte Werner Weick aus Plankstadt, der im Namen der ehemaligen Bürgermeister Glückwünsche aussprach und vor allem seine Verdienste um die Zweckverbandsarbeit betonte mit stets klarem Blick für schwierige Sachverhalte. Siegwald Kehder habe sich hohes Ansehen über die Gemeinde hinaus erworben durch seine Persönlichkeit und hohe fachliche Qualifikation. Einem guten und hilfsbereiten Freund galten die besten Wünsche für viele schöne und erfüllte Jahre.
Stadtpfarrer Wolfgang Gaber, ein Sohn Oftersheims, ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, ein herzliches „Vergelt`s Gott“ zu sagen u. a. für seine persönliche freundschaftliche Verbundenheit und seine Heimatliebe, die auch ihn geprägt habe. Siegwald Kehder habe stets auch in christlicher Hinsicht einen richtigen Standpunkt gehabt mit großer Sensibilität für Menschen. Wir brauchen gerade solche Menschen in schwieriger Zeit und somit war es ihm ein Herzensanliegen zu Ehren seines Freundes ein Geburtstagslied anzustimmen.
Die Schlussworte sprach selbstverständlich Siegwald Kehder selbst, der Freude und Rührung nicht verbergen konnte. Er dankte für die ihm zuteil gewordene Würdigung und den Empfang und die ihm entgegengebrachte Wertschätzung. Die überaus positive Würdigung seines Berufslebens versuchte er dann getreu seiner bekannten Bescheidenheit etwas abzuschwächen mit dem Hinweis darauf, dass jeder Verantwortungsträger in seiner Zeit bemüht sei, dem Gemeinwohl nach besten Kräften zu dienen. Trotzdem käme stille Freude beim Rückblick auf, wenn die Ergebnisse seiner Arbeit positiv bilanziert würden und man Würdigung erfahre. Nicht zuletzt registrierte er mit Freude und Genugtuung weiterhin Aufwärtsentwicklungen in Oftersheim unter bewährter Führung seines Amtsnachfolgers Helmut Baust.