Rückblick auf die Rathauseinweihung mit „Tag der offenen Tür“ anlässlich des Ortsmittefestes 2006
Der vergangene Samstag war ein Festtag für Oftersheim, für alle Einwohner, für Junge und Alte und somit für alle Generationen. Zum 3. Mal wurde das Ortsmittefest gefeiert zusammen mit dem Kinder- und Jugendtag und einer Präsentation des örtlichen Gewerbes. Gleichzeitig ergab sich die gute Gelegenheit, im Rahmen dieses Ortsmittefestes insbesondere auch die Eröffnung des neu sanierten Rathauses zu feiern und dieses der interessierten Bevölkerung bei einem „Tag der offenen Tür“ zu präsentieren.
Der Einladung der Gemeinde zur offiziellen Eröffnung am Vormittag waren neben einer beachtlichen Anzahl von Ehrengästen auch zahlreiche interessierte Mitbürgerinnen und Mitbürgern gefolgt. Unter den Ehrengästen befanden sich die Ehrenbürger Bürgermeister i. R. Siegwald Kehder und Otto Heger, Ehrenbriefinhaber Pfarrer Fischer, Vertreter der Kirchengemeinden mit Pfarrer Joos, Bürgermeister der Nachbargemeinden (Bgm. Huckele aus Plankstadt, aus Ketsch Bgm. Kappenstein und Bgm. i. R. Wirnshofer sowie aus Schwetzingen Bgm.-Stellvertreter Bährle). Anwesend waren auch Vertreter der Schulen, der örtlichen Geldinstitute, fast alle Gemeinderäte und schließlich neben den Planern/Architekten auch die Firmenvertreter.
Als schöne Geste freundschaftlicher Verbundenheit muss der Besuch von BGM-Stellvertreter Arnold aus Weinböhla empfunden werden, der im Auftrag des verhinderten BGM Franke Grußworte übermittelte und eine Erinnerungsgeschenk überreichte.
Bürgermeister Helmut Baust betonte bei seiner Ansprache einleitend die Rolle und Funktion des Rathauses und das Selbstverständnis des Rathauses in der örtlichen Gesellschaft, das mehr sein soll und will als eine reine Verwaltungszentrale. Das Rathaus sei ein Haus der Bürgerschaft, so zu sagen das Herzstück der politischen Gemeinde und ein Identifikationspunkt für Bürger und Besucher. Insofern war es mehr als erfreulich, dass sich bereits zum kleinen Festakt beim neuen Haupteingang beim Rathausplatz zahlreiche Besucher und Bürger einfanden und so ihr Interesse und ihre Verbundenheit zu ihrer Gemeinde zeigten.
Im Laufe des Tages bis in die späten Nachmittagstunden hinein riss das Interesse und der Besucherstrom nicht ab; im Gegenteil wanderten die Bürger in Scharen zum Rathaus, um zu sehen und zu erleben, was aus ihrem Rathaus nach mehr als einem Jahr Umbau- und Sanierungszeit geworden ist. Die überaus zahlreichen Besucher zeigten sich sehr und positiv beeindruckt vom geschaffenen Werk und die anwesenden Planer und Gemeindebediensteten erfuhren nahezu uneingeschränkt und sozusagen am laufenden Band Lob und Anerkennung. Das Werk gefiel den Bürgern offenbar, denn nicht nur optische Belange standen zur weiteren Verbesserung des Ortsbildes in der Gemeindemitte an. Ein besonderes Augenmerk und das Bemühen der Verantwortlichen galten den Funktionsräumen für die Bürger und die kommunalpolitische Arbeit (Einrichtung eines attraktiven Bürgerbüros und neuen Trauzimmers, Verbesserung der Medientechnik und der Sitzungsraumlogistik). Natürlich galt es auch, den Belangen der Gemeindeverwaltung durch eine neue zeitgemäße Infrastruktur Rechnung zu tragen und somit die Voraussetzungen für eine zukunftsorientierte, effiziente und bürgerfreundliche Behördenarbeit zu schaffen.
Bgm. Baust lenkte in seiner Eröffnungsrede die Blicke und Gedanken zunächst aber zurück auf die Vorgeschichte und die Beweggründe der Sanierungsmaßnahme, bilanzierte dann kurz das geschaffene Werk aus Sicht der Verwaltung, des Gemeinderats und der Bürgerschaft und stattete schließlich am Ende den notwendigen Dank ab an die Adresse der Planer, der beteiligten Firmen und auch an bei Umbau und Umzug besonders engagierte Mitarbeiter der Gemeinde. Einige besondere Passagen seiner Rede sind nachfolgend wiedergegeben, zusammen mit einer Bilddarstellung der Ereignisse.
Den kleinen Festakt schloss Architekt Lorentz ebenfalls mit Dankesworten und der obligatorischen Schlüsselübergabe ab. Für die musikalische Bereicherung der Eröffnungsveranstaltung sorgte der Fanfaren- und Schalmeienzug Oftersheim.
Auszüge aus der Festansprache von Bürgermeister Helmut Baust anlässlich der Rathauseröffnung:
„Seit einigen Jahren gab es Überlegungen und Anregungen aus der Bevölkerung, die Fassade des Rathauses zeitgemäß zu modernisieren. Von der Erneuerung der Rathausfassade als reine Gestaltungsmaßnahme war aus Kostengründen abzusehen. Die Rathaussanierung musste dann 2003 erneut thematisiert werden infolge verschiedener beachtlicher Reparatur- und Sanierungsnotwendigkeiten (Heizungsanlage abgesprochen, Undichtigkeiten am Dach, extreme Überlastung des Elektronetzes, Kompletterneuerung des Datennetzes, völlig unzureichende Wärmedämmung und kein behindertengerechter Fahrstuhl). Auch im Verwaltungsablauf ergaben sich zunehmend Engpässe, weil ein kleiner Sitzungssaal ebenso fehlte wie ein Trauzimmer und ein Sozialraum für die Bediensteten. Ein Organisationsgutachten empfahl außerdem die Einrichtung eines Bürgerbüros, das bei vorhandener Raumstruktur nicht möglich war.
Bei der nunmehr durchgeführten Rathaussanierung ging es nach den Worten des Bürgermeisters nicht um wünschenswertes sondern um notwendige Maßnahmen zur Werterhaltung des Gebäudes und der Aufrechterhaltung eines zeitgemäßen Verwaltungsbetriebs. Trotz bemerkenswerter Leistungen im EDV-Bereich und der Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter war man in technischer Hinsicht an Grenzen gestoßen und somit war es notwendig und vertretbar ein Gebäude nach 40 Jahren grundlegend zu sanieren. Die veranschlagten Baukosten mit ca. 1,8 Mio. € werden voraussichtlich nur gering überschritten (5 – 8 %), was als Erfolg anzusehen wäre. Nicht unerwähnt blieb in diesem Zusammenhang die Zuschussgewährung des Landes aus dem Landessanierungsprogramm (ca. 450.000 €). Der Bürgermeister betonte auch die durchgeführte Bestandssanierung, bei der es gelungen war, die Raumbilanz um 85 qm Bürofläche zu erweitern, wobei man zusammen mit den ehemaligen Polizeiräumen das Raumsoll des Gutachtens (1.500 qm) als Zielvorgabe fast erreicht.
Neben der Verlagerung des Haupteingangs zur Seite bzw. zum Brunnenplatz wurde ein Bürgerbüro mit erweiterten Öffnungszeiten für die Bürgerschaft eingerichtet und ein neuer Fahrstuhl sorgt für den behindertengerechten Zugang zum Rathaus. Der Ratssaal wurde wieder in das 2. OG verlagert, wodurch dann im 1. OG ein neues und notwendiges Trauzimmer mit Mehrfachnutzung eingerichtet werden konnte. Die Büroräume insgesamt sind freundlich und hell nach den Arbeitsstättenrichtlinien ausgestattet und im Bereich der EDV- und Medientechnik ist das Rathaus nun auf dem aktuellen Stand.
Der Bürgermeister beurteilte abschließend die Gesamtmaßnahme als gelungen und erkennt im neuen Rathaus insgesamt eine Aufwertung für die Ortsmitte. Nicht unerwähnt blieb nach den Dankesworten des Bürgermeisters an Planer, Architekten und Firmen auch die besondere Problematik des zweimaligen Rathausumzugs. Mit Stolz könne darauf verwiesen werden, dass es gelungen ist, die Umzugsorganisation fast in Rekordzeit und kaum wahrnehmbaren Einschränkungen für die Bürgerschaft bei nur 4 Schließtagen insgesamt zu bewältigen. Für diese logistische Meisterleistung durften die Hauptverantwortlichen Dieter Schmitt, Guido Hillengaß und Jürgen Hartkorn Dankesworte entgegennehmen. Natürlich erfuhren auch die Mitarbeiter des Bauamtes und des Bauhofes, voran der neue Ortsbaumeister Ernst Meißner und mit ihm die Mitarbeiter der Verwaltung, die sich besonders engagiert und eingebracht hatten, herzliche Worte des Dankes.
Der Bürgermeister zeigte sich gegenüber der evangelischen Kirchengemeinde ausdrücklich dankbar für die Überlassung des Gemeindesaales für Gemeinderatssitzungen. Die Dankadresse des Bürgermeisters schloss ab mit der Anerkennung an den Gemeinderat für die mutigen Entscheidungen in Zeiten knapper Gemeindefinanzen und nicht zuletzt und ausdrücklich mit dem Dank an alle Bürgerinnen und Bürgern für Verständnis und Zuspruch während der Bauphase. Dass vom neuen Rathaus auch weiterhin positive Impulse zum Wohle der Gemeinde und der gesamten Einwohnerschaft ausgehen mögen, war der abschließende Wunsch des Bürgermeisters vor einem ersten Rundgang und der Präsentation des geschaffenen Werks.“