Bilanz von Bürgermeister Helmut Baust und kurzer Jahresrückblick 2005
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
wenn wir das zu Ende gehende Jahr noch einmal Revue passieren lassen, werden wir auch feststellen, dass wir nicht mit allen Tagen des vergangenen Jahres zufrieden sein können. Dennoch gab es sicher auch schöne, glückliche und erfolgreiche Tage, bei ehrlicher Bilanzierung, die uns häufig nicht gelingt, weil wir dem Negativen zu oft Beachtung schenken und das Gute und Schöne vergessen.
Betrachten wir das Gemeindegeschehen, so dürfen wir mit Genugtuung zurückblicken und durchaus zufrieden sein. Auch wenn nicht alles wunschgemäß verlaufen ist und sich manche Erwartungen leider nicht erfüllt haben. Sehr deutlich spüren wir gerade in den beiden letzten Jahren die allgemeine Wirtschaftskrise mit der Folge immer geringer werdender Steuereinnahmen. Nunmehr schon das zweite Jahr in Folge können wir unseren Verwaltungshaushalt nicht mit laufenden Einnahmen ausgleichen und müssen notgedrungen auf Vermögensbestände zum Ausgleich zurückgreifen. Selbst die notwendigen Maßnahmen zur Haushalts-Konsolidierung, um die hart gerungen wurde und die niemandem im Gemeinderat leicht fielen, waren nicht ausreichend genug, um den Rückgriff auf die Reserven und Rücklagen zu vermeiden. Dabei ist es kein Trost zu wissen, dass es den anderen Kommunen nicht besser, oft sogar schlechter geht.
In jeder Krise steckt aber auch eine Chance. Der Zwang zum Sparen und Kürzen beinhaltet auch die Möglichkeit, sich auf das Wesentliche zu besinnen und Unnötiges abzubauen. Wir können nur hoffen, dass die nun schon zu lange andauernde wirtschaftliche Talfahrt beendet wird und es der neuen Bundesregierung bzw. großen Koalition gelingt, durch richtige Weichenstellungen für eine Wirtschaftsbelebung und dringend benötigte Reformen vor allem auch auf der kommunalen Ebene zu sorgen. Dennoch gab es bei uns in Oftersheim keinen Stillstand. Wir konnten einiges anpacken und auf den Weg bringen, was notwendig und für die Weiterentwicklung unserer Gemeinde wichtig war. Angefangen bei der Sanierung von Straßen und Hebewerken über die Sanierung des vierzig Jahre alten Rathauses, den Abschluss der Ortsmitte-Gestaltung bis zur Erschließung des Neubaugebietes „Nord-West“, in dessen Fortsetzung auch der vorhandene Bahnsteig und der Bahnhof zum S-Bahn-Haltepunkt umgestaltet werden wird. Erweitert haben wir aber auch unsere Angebote im Kinder- und Jugendbereich. So haben wir z.B. Plätze geschaffen für die Aufnahme von Kleinkindern unter drei Jahren in einem der vier Kindergärten, die ansonsten bedarfsorientierte Angebote leisten können. Eine Hortgruppe wurde an der Friedrich-Ebert-Schule eingerichtet und nicht zuletzt wurde ein Antrag auf Einrichtung einer Ganztagsschule an der Theodor-Heuss-Schule gestellt, um den auf diesem Gebiet auch wegen der PISA-Ergebnisse gewachsenen Anforderungen gerecht zu werden. Unsere Verwaltung wurde in den letzten Jahren Schritt für Schritt modernisiert und anforderungsgerecht organisiert und hat heute vor allem auf dem Gebiet der Informationstechnik (Homepage, aktuelle Verfahrenssoftware in den Ämtern u.a.) einen beachtlichen Stand erreicht, der eine effiziente und bürgernahe Sachbearbeitung ermöglicht. Mit den Veranstaltungen „Rock in da Hall“, „Ortsmittefest“ und der Reihe „Musik im Park“ wurde das kulturelle örtliche Leben zweifelsohne bereichert.
Der Blick ins bevorstehende Jahr 2006 vermittelt den Eindruck, dass sich Oftersheim trotz finanzieller Probleme im Gemeindehaushalt weiterhin positiv entwickeln wird. Einige Stichworte über bevorstehende oder abzuschließende „Baustellen“ bzw. Maßnahmen sollen genügen und verdeutlichen, dass Gemeinderat und Verwaltung intensiv bemüht und engagiert sind, um Ihre Heimatgemeinde zukunftsfähig und fit zu machen für die kommenden Herausforderungen, trotz schwieriger wirtschaftlicher und politischer Rahmenbedingungen:
• Entwicklung Wohn- und Gewerbegebiet „Nord-West“
• Fertigstellung Rathaussanierung
• Vorbereitung „Gemeindefest 2007“ mit historischem Festzug
• Beginn Bahnhofneugestaltung
Auch im nun zu Ende gehenden Jahr war das ehrenamtliche Engagement vieler Mitbürgerinnen und Mitbürger wieder sehr beeindruckend. Ich möchte allen herzlich danken, die sich in Vereinen, in Kirchengemeinden, in sozialen oder sonstigen Einrichtungen eingebracht haben. Bedanken möchte ich mich auch beim Gemeinderat für die sachliche und konstruktive Zusammenarbeit, und bei meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Verwaltung für das gute und vertrauensvolle Miteinander in Interesse unserer Bürger.
Auch Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger möchte ich herzlich danken dafür, dass Sie unsere Arbeit durchaus sachlich und fair, manchmal auch kritisch begleitet und für mancherlei Einschränkungen im Zusammenhang mit Baumaßnahmen auch Verständnis gezeigt haben. Lassen Sie uns nun all den Problemen, die uns noch erwarten mit Optimismus und Zuversicht begegnen.
Ich wünsche mir für unsere Gemeinde und alle Einwohner, dass wir in unserem Bemühen für Fortschritt und Weiterentwicklung nie nachlassen und den sachlichen Dialog miteinander um bestmögliche Ergebnisse führen und dabei Einzelinteressen zurückstellen. Dann können wir viel erreichen.