Der Rose-Saal war am Sonntag, den 14.01.2001 beim traditionellen Neujahrsempfang der Gemeinde eine hervorragend frequentierte und wiederum für diesen Anlass geeignete Veranstaltungsstätte. Bürgermeister Baust lenkte zu Beginn seiner Ansprache zunächst den Blick zurück auf den Jahrtausendwechsel vor einem Jahr, der für die Gemeinde ein guter Anlass war, einmal die gesamte Einwohnerschaft zu einem Neujahrsempfang der besonderen Art in die Kurpfalzhalle einzuladen. Mehr als 500 Oftersheimer hatten damals diese Einladung angenommen und damit die Veranstaltung zu einer Besonderheit werden lassen. Das Besondere verliert natürlich an Bedeutung und Wertschätzung, wenn es zur Regel wird. Deshalb wurde die Ankündigung des Bürgermeisters durchaus mit Verständnis aufgenommen worden, einen Neujahrsempfang für alle Einwohner lediglich im Abstand von 5 Jahren zu wiederholen.
In diesem Jahr war man nun wieder zur Veranstaltungsart der Vorjahre zurückgekehrt und hatte insbesondere Mitbürgerinnen und Mitbürger eingeladen, die sich in besonderer Weise für die örtliche Gemeinschaft eingesetzt hatten. Der Einladung des Bürgermeisters gefolgt waren zahlreiche Vertreter der Vereine, sozialer und kirchlicher Organisationen, Gemeinderäte und Jugendgemeinderäte, Ärzte, Blutspender und erstmals auch engagierte Mitglieder der Arbeitskreise „Lokale Agenda 21“. Ein persönliches Grußwort wurde natürlich zuteil Altbürgermeister und Ehrenbürger Siegwald Kehder, Ehrenbürger Otto Heger, den anwesenden Pfarrern und Rektoren sowie dem Vorsitzenden des Vereinskartells und der Abordnung des Carneval-Clubs Grün-Weiß.
In den Mittelpunkt seiner Neujahrsansprache stellte der Bürgermeister dann nach einer kurzen örtlichen, insbesondere finanziellen Standortbestimmung, den Ausblick auf das Jahr 2001 mit seinen herausragenden kommunalen Aktivitäten und Maßnahmen sowie grundsätzliche Gedanken und Wünsche zum „Internationalen Jahr des Ehrenamtes“.
Bei den künftigen Arbeitsschwerpunkten waren die Aussagen zur Einwohnerentwicklung und Struktur der Gemeinde von besonderem Interesse; Bürgermeister Baust verdeutlichte anhand statistischer Zahlen auch im Kreisvergleich eine negative Einwohnerentwicklung und prognostizierte eine drohende Überalterung der Oftersheimer Bevölkerung. Er leitete davon einen baldigen Handlungsbedarf im Hinblick auf die bauliche Weiterentwicklung der Gemeinde ab, um Nachteile und Schaden in vielfacher Hinsicht von der Gemeinde abzuwenden. Nach vielen Jahren intensiver Planung und Vorbereitung sei jetzt auch mit der Vorlage der beiden rechtsverbindlichen Bebauungspläne die Zeit reif für eine Baulandumlegung.
Im zweiten Teil seiner Ansprache widmete sich das Gemeindeoberhaupt dem ehrenamtlichen Engagement. Durch die Ausrufung des Jahres 2001 zum „Jahr des Ehrenamtes“ durch die Vereinten Nationen habe das Ehrenamt auch überörtlich und international die ihm zustehende Bedeutung und Wertschätzung erhalten.
Der Bürgermeister beleuchtete aus örtlicher Sicht Sinn und stets größer werdende Notwendigkeit ehrenamtlichen Engagements für ein funktionierendes Gemeinwesen und die Demokratie schlechthin. Er dankte besonders den Anwesenden für ihr ehrenamtliches Engagement in der Vergangenheit und gab der Hoffnung Ausdruck, dass sich die ehrenamtlichen Aktivitäten intensivieren lassen und möglichst viele Menschen den zahlreichen Vorbildern nacheifern mögen.
„Lassen Sie uns“, so der abschließende Appell des Bürgermeisters, „gemeinsam mit Optimismus und Zuversicht die Zukunft unserer Gemeinde gestalten, in der sich die Menschen wohlfühlen und in der sie auch für ein höheres Maß an Eigenverantwortung, für praktische Solidarität und Zusammenhalt eintreten.“ Mit allen guten Wünschen für ein friedvolles Jahr 2001 mit Erfolg und Zufriedenheit endete schließlich die Neujahrsansprache des Bürgermeisters, die im amtlichen Teil dieser Ausgabe auszugsweise wiedergegeben ist.
Traditionell war es dann dem Vorsitzenden des Vereinskartell Fritz Vobis vorbehalten, für die Oftersheimer Vereine und Organisationen Worte des Dankes an die Vertreter der Gemeinde für vielfache Unterstützung auszusprechen und auch grundsätzliche Gedanken zum Ehrenamt und zur Vereinsarbeit zu äußern. Das obligatorische Neujahrsbrezel überreichten wiederum Friedbert Schnabel und Manfred Kaiser im Auftrag des Gewerbevereins, bevor dann die Abordnung des Carneval-Clubs Grün-Weiß – an ihrer Spitze Prinzessin Christina II - mit der obligatorischen Übernahme der Rathausschlüssel durch die Narrenschar, mit gereimten Versen und diversen Ordensverleihungen für einen carnevalistisch Schluss des offiziellen Teils sorgte. Sekt und Brezel waren danach im zweiten Teil der Veranstaltung gute Grundlagen und Begleiter für zahlreiche zwanglose, heitere und mitunter auch ernsthaftere Gespräche bis in die frühen Nachmittagsstunden.